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Montag, 9. Mai 2016

Thailand - Dienstag und Mittwoch: Teil 2



Heute geht es zum Khao Sok Nationalpark, wir haben eine 2-Tagestour mit Übernachtung auf einem der schwimmenden Rafthäusern geplant.
Abholung ist wieder Thai-Style, mit über einer halben Stunde Verspätung kommt unser Fahrer um die Ecke. Ein feingliedriger junger Mann mit langen Fingernägeln und einem wirklich niedlichem, schüchternem, freundlichen Lächeln... Abends sicher einer der Ladyboys.

Am Treffpunkt im Nationalpark wartet schon die Gruppe auf uns. Weiter geht es, nur "a few minutes", was eine Zeitspanne von ca. 15-60 Minuten umfassen kann. In unserem Fall letzteres. Dann endlich sind wir am Pier, wo uns der Fahrer mit den nun schon bekannten Hinweis, wir könnten gerne ein paar Minuten Fotos machen, bevor es weitergeht, auslädt. 


Das machen wir dann auch, bummeln ein Stück am Pier entlang, schnell nochmal aufs Klo, kaufen dann eine Sonnenbrille, inzwischen ist eine halbe Stunde um. Kein Guide in Sicht. Wir gesellen uns zu unserer Gruppe und warten gemeinsam etwas ratlos. Schließlich taucht der Tourguide auf und jetzt gibt's Tempo. Jedem ein Sixpack Wasser in die Hand gedrückt und ab geht's auf's Longtailboat. Und wieder fahren wir - O-Ton - a few minutes, also ca. eine Stunde durch den Nationalpark. Die Felsformationen sind beeindruckend. Die Landschaft verändert sich zusehends.




Der Cheow Lan See ist ein 1982 erschaffener, künstlicher Stausee, er wird ausschließlich zur Stromerzeugung genutzt. Im Vergleich zu unserem Chiemsee ist er mit seinen ca. 165 m² doppelt so groß. Der See wurde ohne weitläufige Abholzung überflutet, so daß abgestorbene Bäume herausragen, was dem Ganzen ein interessantes Bild gibt. Dazu die vielen Inselchen, ca. 100, und die ungleiche Form, es ragen viele Landzungen wie Finger in den glasklaren See.

Schließlich steuern wir unsere Rafthouses an, einfache Bambusbauten, die auf Holzstegen schwimmen. Wir gehen den Steg entlang und belegen einer nach dem anderen ein Haus. Das ist auch schon der ganze Check-in :-)
Innen befindet sich ein Ventilator und eine Matratze mit Moskitonetz. Mehr Einrichtung gibt es nicht, vorm Häuschen ist noch ne Art Miniterrasse.




Schon erschallt der Ruf zum Mittagessen. Uns werden 3erlei ausgezeichnet zubereitete Fleisch- und Gemüsegerichte mit Reis aufgetischt. Wir greifen vergnügt zu.

Dann geht's zum Abkühlen in den See. Naja... Wunschdenken... Die Badewanne daheim ist auch nicht wärmer....






Schon steht die Dschungelwanderung an. Wir marschieren fast eine Stunde in einem leider etwas zu hohem Tempo - wodurch man von der Umgebung nicht viel bestaunen kann, da man gut aufpassen muss, wohin man tritt - zur Nam Talu Höhle.



Wir nehmen den umgekehrten Weg, betreten die Höhle also vom Ende aus. Dort ist sie etwa 2-3 Meter breit und ca. 10 Meter hoch, wird aber im Verlauf breiter, bis sie eine Höhe und Breite von ca. 15 Meter erreicht. Das Ganze - in absoluter Dunkelheit - steht unter Wasser, in Teilen davon marschiert man nur durch kniehohes Wasser, teils geht es bis zum Hals bzw. meine Frau muss sogar schwimmen. Bei Regen wird die Höhle richtig gefährlich, man darf sie seit einem tödlichen Unfall vor ein paar Jahren, dann nicht mehr betreten.

Wir kämpfen uns durch das Naß... Was alles außer uns in dem Wasser schwimmt, fragen wir uns lieber nicht...
Nach einer 3/4 Stunde sind wir am andere Ende.

Dann geht es wieder gut über eine Stunde über Stock und Stein, Wurzel und was weiß ich, zurück zum Ausgangspunkt. Ein schweißtreibendes, aber klasse Erlebnis!


Am See zurück wartet das Abendessen auf uns, bestehend aus einem Fleisch-  und Gemüsegericht, Massaman-Curry und einem gebratenen Fisch. Danach Ananas, schön angerichtet.

Die Nachtbootsfahrt sparen wir uns, was nicht die schlechteste Idee ist, die Teilnehmer kommen etwas enttäuscht von der Tierbeobachtung zurück: "You did the right thing...One single bird..." erzählen uns die Tourkollegen.

Wir genießen die Stimmung am See bei ein paar kühlen Bier, bevor wir uns zum Schlafen in die Hütte zurückziehen. Nur leider ist Dank der betrunkenen Niederländer an Schlaf nicht zu denken. Ihre Party erleben wir hautnah bis tief in die Nacht mit...

Trotzdem geht es am nächsten Morgen, nachdem wir uns im von Makaken umwuselten Waschraum frisch gemacht haben, um 7 Uhr zur Morgentierbeobachtung per Boot. Auch hier versteckt sich die Tierwelt ziemlich, die Ausbeute besteht aus einem Tukan, einem Gibbon und vielen, vielen Wasserläufern :-)


Dafür können wir 2 Fischer bei ihrer frühmorgendlichen Arbeit beobachten, was auch seinen Charme hat. Nur leider fährt sich unser Boot dabei fest und nachdem sich auch durch schaukeln nichts löst, müssen unsere Kapitäne aussteigen und die "Thaitanic" wieder ins Wasser zurückschieben.

Am Bootshaus zurück gibt es Bananapancakes zum Frühstück. Mal was anderes! Wir schlagen uns alle voll, dann heißt es auch schon Auschecken.
Wir fahren zu einem anderen Bootshaus, von wo aus eine Wanderung zu einem Viewpoint und zu einer weiteren Höhle startet. Der Weg führt die meiste Zeit im 45 Grad Winkel nach oben, erzählt uns der Park Ranger. Das will sich nur meine selbst bei knapp 40 Grad unerschrocken aktive Frau antun, wir anderen chillen am Bootshaus.


Bepackt mit Mückenspray und viel Wasser machen sich die Teilnehmer auf den Weg. Der Ranger lässt zum Glück mehr Zeit zum Herumgucken und weist auch auf die Flora und Fauna hin. Trotzdem ist die Tour megaanstrengend, auch für die jüngeren Teilnehmer, manche drehen nach kurzer Zeit wieder um.
Die Viewpoints sind schön, aber nicht atemberaubend, sie sind allerdings auch nicht das Highlight der Tour, das ist die Höhle.

Inzwischen ist auch klar, wie die Wasserfälle im Dschungel entstehen: Der Schweiß läuft in Bächen, als die Gruppe nach einer Stunde an der Höhle ankommt.
Lampe an und rein geht es. Schon der Eingang ist wunderschön, Felszackenformationen hängen herab, dazu die Dschungelpflanzen. Ein toller Anblick. Man taucht schnell in die Dunkelheit ein. Der Ranger macht auf die Tierwelt aufmerksam: Mehrere Schlangen, handtellergroße Spinnen, Fledermäuse. Hat bei stockdunkler Umgebung schon einen gewissen Horrorfaktor...



Danach beginnt der Abstieg, der etwas leichter fällt. Kurz vorm Bootshaus werden noch schnell eine Handvoll saurer Früchte gepflückt und verteilt, unseren Mirabellen sehr ähnlich.
Am Bootshaus wartet gebratener Reis und Obst auf die Wanderer, die gerne zugreifen und ihren Wasserhaushalt auffüllen.

Dann geht es zurück zum Pier und von dort ab zum Hotel. Das waren zwei anstrengende, aber ereignisreiche Tage, unsere einhellige Meinung: Es hat sich gelohnt!














Donnerstag verbringen wir sehr entspannt mit Massage und Herumfaulen in der Anlage, da am Freitag noch einmal ein anstrengender Ausflug ansteht.

Freitag geht es um 6:30 schon los. Pünktlich auf die Minute, was kein Wunder ist, da unser Tourguide Mogli von seiner deutschen Frau Simone begleitet wird. Mogli Tours haben wir im Internet gefunden, als meine Frau nach Angeboten abseits vom Massentourismus gesucht hat und wir haben hohe Erwartungen. Ich kann es gleich verraten: Diese werden zu 100% erfüllt!

Wir sind eine kleine Gruppe von 8 Leuten und finden uns schnell zusammen, die Chemie stimmt, auch mit unseren Guides verstehen wir uns gleich prächtig.
Simone kann viel vom Leben in Thailand erzählen, sie lebt seit 9 Jahren hier, und so löchern wir sie den ganzen Tag mit unzähligen Fragen, die sie sehr geduldig und ausführlich beantwortet.

Schon um kurz vor 8 Uhr sind wir am Pier, wo bereits unser Fischerboot auf uns wartet. Simone erzählt uns, dass in Thailand meist die Frau die Hand auf dem Geldbeutel hat, die Frau des Fischers also seinen ganzen Lohn kassiert. Nicht jedoch das Trinkgeld, meint sie mit einem Augenzwinkern, denn davon weiß die Frau nichts.

Um eine Zeit, in der andere Touren noch nicht einmal ihre Teilnehmer abgeholt haben, fahren wir schon durch die Mangroven. Unser Kapitän wählt nicht die schnelle Wasserautobahn zum Felsen, sondern lotst uns durch verschlungene Pfade durch die überhängenden Äste und Wurzeln der  Mangrovenwälder. Wir fahren daher auch durch eine Höhle, die man als Normalo-Touri nicht zu Gesicht bekommt und sehen uralte Felsenzeichnungen.






Dann legen wir an einem Paddelbootverleih an, wo wir immer zu Zweit in aufblasbare Kanus gepackt werden. Ein netter Thai rudert uns dann rund um wunderschöne Felsformationen, unter natürlich entstandene Felsbrücken und kleine Höhlen hindurch.

Wieder zurück am Verleih geht es mit unserem Fischerboot quer durch die Phang Nga Bucht, korrekt bezeichnet handelt es sich um den Ao Phang Nga Marine National Park. Der Park erstreckt sich über eine Fläche von knapp 400 km² und besteht zu über vier Fünfteln aus Wasser. Der Rest besteht aus 42 Inseln, Mangrovenwäldern und zerklüfteten Kalksteinklippen an der Küste, die bizarre Formationen bilden und bei Kletterern wie Fotografen gleichermaßen beliebt sind.







Es sind erstaunlich viele Fischerboote unterwegs und Simone erklärt, daß das ganz außergewöhnlich sei, normalerweise finden sich diese nicht in solcher Anzahl. Es sind Quallenfischer (ja, auch diese werden in Thailand gegessen) und das Wetter hat derzeit scheinbar unzählige Quallen in die Bucht getrieben.  

Die bizzaren Felsen in der Bucht faszinieren. Wir können uns kaum satt sehen. Schließlich kommen wir am berühmten James Bond Felsen an, der kleinen Felsnadel mit dem eigentlichen Namen Khao Ta-Pu, für 6 Sekunden zu sehen in dem Film "Der Mann mit dem goldenen Colt".

Ursprünglich war die Felsnadel ein Teil der davor liegenden Insel Khao Phing Kan, ist aber schon vor langer Zeit abgebrochen. Die Insel ragt über 300 Meter steil in die Höhe und ist durchlöchert von Höhlen, Grotten und schroffen Felsklippen. Hier befindet sich auch die schräge, glatte Felsfläche, die im Film den Eingang zum Labor darstellt, und hier legen auch die meisten Boote an, um ihre Passagiere kurz für Fotos abzuladen.

Wie versprochen ist es bei Mogli anders, wir umfahren die Insel, legen nicht mit den anderen Touris an. Unsere Fotos haben wir trotzdem und gesehen haben wir auch alles.

Weiter geht es zu einem kleinen Fischerdörfchen, dem Stelzendorf  Koh Panyee.
Die Vorfahren der moslimischen Bewohner kamen ursprünglich aus Malaysia. Nachdem ein Nicht-Thai aber keinen Grund in Thailand besitzen darf, nutzten die findigen Leute eine Gesetzeslücke und bauten ihre Häuser auf Stelzen ins Wasser. Noch immer leben heute ca. 1500 Menschen hier, sie haben ihre Lebensweise größtenteils erhalten. Einzig der Friedhof liegt auf festem Grund, da Moslems Ihre Toten in Erde begraben.

Zu den neuen Bauerrungenschaften gehört eine große, liebevoll gestaltete Moschee, an der noch immer gebaut wird. (Jaaaa... Regelmäßige Mitleser unserer Reiseberichte wissen, es gibt auf jeder unserer Reisen schöne Gebäude, die eingerüstet sind und voilá, dieses Mal ist es die Moschee...)   

Eine kleine Kuriosität gibt es auch noch im Dorf: Einen Fußballplatz auf dem Wasser und die Jungs sollen nicht einmal schlecht sein!

Nach dem Bummel durch das Dorf und dessen diverse Verkaufsstände knurrt langsam der Magen. Unser Kapitän schippert uns daher zu einem Restaurant mit schöner Terrasse mit Blick über die Mangroven, wo uns drei köstliche Gerichte erwarten.

Dann verabschieden wir uns von der Bucht und unserem Fischer - natürlich mit einem guten Trinkgeld für den Mann -, um einen Tempel zu besuchen, den Wat Tham Ta Pan Tempel, auch Himmel und Hölle Tempel genannt.

Dieser außergewöhnliche Tempel steht selten auf dem Plan der Touris und ehrlich gesagt, wären wir auch von alleine wahrscheinlich nicht hineingegangen, denn von außen sieht die Anlage vollkommen unspektakulär aus, abgesehen von dem, wie bei den meisten Tempelanlagen, wunderschön gestalteten Eingangsbogen.

Betritt man die Anlage, geht es rechts einen Weg entlang, auf dem sich dann eine Überraschung findet: Die Darstellung der Hölle, mit diversen übermannhohen Figuren detailliert gestaltet. Dazu der Eingang zum Höllenschlund, ein großer Drache, der sich an den Fels schmiegt.

 

Durch das Maul betritt man einen langen Gang, geht also durch den Drachen hindurch, in dem sich Gucklöcher befinden, von denen aus man wieder die Szenerien der Hölle betrachten kann. Am Schwanzende steht man mitten im Dschungel und kommt dann zu einer Höhle in der ein buddhistischer Mönch sitzt und betet. Ein dort stehender riesengroßer, ca. 600 Jahre alter Brettwurzelbaum beeindruckt uns alle.



Zurück geht es an der Darstellung der verschiedenen Sünden mit deren Bestrafungen vorbei.











Dann gelangen wir wieder zum Himmelsteil der Tempelanlage, wo diverse goldene Buddhastatuen zu bewundern sind.

Wir liegen gut in der Zeit, so haben Simone und Mogli noch eine Überraschung für uns: Den Besuch im Turtle Sanctuary der Thai Royal Navy Base. Hier kümmern sich Soldaten auf Militärgebiet um die Erhaltung von Meeresschildkröten, die Station ist schon seit mehreren Jahren erfolgreich eingeführt. So bringen zwischenzeitlich Fischer verletzte Schildkröten zu den Soldaten, die sie wieder aufpäppeln. Außerdem kümmern sich die Soldaten in der Legezeit um die Eier, sammeln sie ein und behüten diese bis die kleinen Schildkröten schlüpfen. 

In verschiedenen Becken schwimmen Schildkröten verschiedenen Alters munter herum. Wir kommen an ein Becken, an dem Gurkenscheiben in Schälchen für wenig Geld zum Füttern angeboten werden. Gerne unterstützen wir die Base auf diese Weise mit ein paar Baht und füttern vergnügt die Tiere. Bei den Kleinen ist es noch ganz easy, bei den Größeren muss man durchaus auf die Zähnchen achten, sie schnappen nämlich alle recht gierig nach den grünen Leckerbissen.


Am letzten Becken sind die Schildkröten nicht im Wasser, Ihre Verletzungen wurden soeben mit einer lilafarbenen Flüssigkeit eingepinselt. Nun dürfen wir sie zurück ins Wasser setzen. Das ist ein Erlebnis... Simone zeigt uns kurz, wie wir die Tiere festhalten müssen, sie zappeln nämlich ganz schön rum vor lauter Freude, ins Wasser zu kommen. Man bekommt dabei einige feste Patscher mit der Flosse auf die Hand...

Das Einsetzen der Turtles war eindeutig das Schönste am heutigen Tag!

Wir kaufen uns noch eine erfrischende Kokosnuss, dann zeigt uns Mogli ein paar Tiere. Zuerst einen fliegenden kleinen Leguan, dann führt er uns ein Stück in die Wildnis, er hat einen Waran entdeckt.


Zurück im Hotel bedanken wir uns von Herzen bei Simone und Mogli für diese ereignisreichen, außergewöhnlichen  Stunden und den Einblick in die Thaiwelt, die uns die beiden geboten haben. Schulnote: Eine glatte 1 mit Stern für Moglitours!

Samstag und Sonntag waren wieder Erholungstage am Pool. Allerdings haben wir eine Besonderheit für das Abendessen eingeplant. Meine Frau hatte bei ihrer Recherche einen Geheimtipp entdeckt: Das Hot Pot-Restaurant Chonticha 2, ein Mukata Ess-Erlebnis.
Der Taxifahrer, mit dem meine Gattin mal wieder gnadenlos verhandelt, erkennt das Lokal aufgrund des gezeigten Bildes. Eine luftige Fahrt, ca. 8 km, dann sind wir auch da. Wenn man nicht weiß, was sich hier versteckt, würde man von alleine nicht hinfinden, da es sich in einem leicht zurückgesetzten Gebäude befindet.
Es ist rappelvoll und das größte Lokal, das wir bisher besucht haben, bestehend aus 3 großen Räumen. Bis auf 2 Tische sind es lauter Einheimische, die sich hier eingefunden haben. Und es ist brütendheiss, logisch, auf jedem Tisch stehen 2 Hot Pots, also große Steingut-Tiegel mit Holzkohle, auf denen dann der Blechpot kommt. Auf diesem wird ein Stück fetter Speck gelegt, damit nicht alles anklebt, was man braten will. Außen rum ist eine Krempe, wie bei einem Hut, in die Brühe gegossen wird. Dann holt man sich das Brat- und Kochgut: In der Mitte des Lokals ist ein großer, klimatisierter Raum, der von allen Restaurantteilen zugängig ist. Darin sind große Platten und Schüsseln, voll mit allerlei Fisch und Meeresgetier, Innereien, verschieden eingelegtem Schweinefleisch, alles in Scheiben geschnitten. Dazu Mett, Glasnudeln und Reisnudeln, Gemüse, Kohlblätter, Kräuterbüschel.  Dann folgt ein Salatbuffet. Dahinter findet man das Nachspeisenbuffet und verschiedene Soßen. Draußen gibt es noch Reis und Nudeln, nochmal Salate und eine Hackfleischzubereitung, Würstchen und Pommes, dreierlei warme Soßen.

Wir füllen den ersten von vielen Tellern mit allerlei Köstlichkeiten. Dann geht es zum Hot Pot, wo wir die Fleisch- und Fischscheiben platzieren und das Gemüse in die Brühe in der Hutkrempe geben. Schon kurz darauf ist Schlemmen angesagt.

Meine Frau guckt beim Salat holen etwas irritiert, als ein kleines Mädchen mit einer Schale Eis zum Salatbuffet geht und sich eine Kelle Mais darauf gibt. Aber bei der Nachspeise merken wir dann, dass das für Thai scheinbar ganz normal ist. Eine der Dessertvariationen besteht aus Glibber, Kokos und Maiskörnern.

Zum Abschluss gönnen wir uns nach dem heißen Esserlebnis noch einen eiskalten, frisch zubereiteten Mangosmoothie, er friert uns fast die Gehirnwindungen ein.

Völlig überfressen begeben wir uns dann zum Parkplatz, wo uns unser treuer Fahrer wie versprochen abholt und zum Hotel zurück bringt.


Sonntag, 1. Mai 2016

Reisebericht Thailand, 2016 - 1. Teil



Freitag, 22.04.- Freitag 29.04.2016

Nach einer Runde Kofferraum-Tetris starten wir, also Sissi, Mau, meine Frau Sabine und ich, vormittags in Richtung München Flughafen.
Es läuft wie geschmiert, keine Staus oder sonstigen Verzögerungen.
Ein Besuch im Biergarten im Flughafen ist somit sicher nicht die schlechteste Lösung für die verbliebene Zeit bis zum Abflug, die Sonne scheint, also genießen wir das auch.

Beeindruckt von der architektonischen ausgezeichneten Dachkonstruktion schießt Mau mehrere Fotos und will sie mir zeigen. Fotos? Welche Fotos? Mist, wo ist die Speicherkarte? Nun, die liegt scheinbar seelenruhig auf dem Tresen des Fotofachgeschäftes, bei dem er gestern noch schnell eine Sensorreinigung durchführen ließ. Da liegt sie zwar gut, aber für die vorgesehenen Mengen an Urlaubsfotos ist das eher kontraproduktiv. Also schnell noch eine Speicherkarte kaufen...

Der Flug verläuft ruhig, wir setzen eine Stunde vor Plan an Bangkok auf. Passformalitäten sind schnell erledigt und schon geht es weiter nach Phuket, wo wir morgens um 9 Uhr Ortszeit landen.


Juhu, das Gepäck ist auch mitgekommen. Guter Start in den Urlaub!

Wir besorgen uns am Flughafen noch Telefonkarten, damit wir in Thailand auch zu verträglichen Preisen telefonieren können, denn bei den vom deutschen Telefonanbieter genannten Roaming- und Telefongebühren bleibt einem die Luft weg!

Mogli, unser Fahrer, erwartet uns schon mit einem Schild in der Hand vorm Ausgang. Koffer ins Auto und ab zum Hotel. Unterwegs bleiben wir noch an einer Reihe von Marktständen stehen, wo es Ananas und getrocknete... hmmmm... was ist das eigentlich? Sobald wir die Autotüre öffnen, wissen wir es auch: getrockneter Fisch in allen möglichen Varianten... Wir schlendern die Stände entlang und entdecken einen Korb voller Eier, die in der prallen Sonne zum Verkauf dargeboten werden. Salmonellen lassen grüßen!


Im Hotel, dem Moracea by Khao Lak, angekommen, werden wir sehr nett mit einem schönen kalten Tuch und einem Getränk begrüßt. Dann erfolgt eine kurze Einweisung. Außerdem erhalten wir je 2 Gutscheine für Massagen für 2, ein Gutschein für ein Dinner für 2.

Den Rest vom Tag verbringen wir im Hotel und machen uns mit der Anlage vertraut.
Das Moracea ist sehr idyllisch an einem Hang angelegt. Im oberen Bereich sind die Zimmer in den etwas älteren Gebäuden, darunter befinden sich die hölzernen Bungalowbauten im Thaistil. Alles umgeben von Dschungel und damit meine ich nicht Palmen und ein paar Pflanzen. Das Moracea liegt mit dem Rücken zum Lam Ru Nationalpark und diese Vegetation blieb in der Hotelanlage erhalten. Herrlich!




Unsere Bungalows liegen direkt nebeneinander und  haben Meerblick. Vor dem Bungalow schlängelt sich ein Pool wie ein Fluss durch die Anlage. Diese außergewöhnliche Form verstärkt ideal an den Dschungeleindruck.

Abends gehen wir dann ein Stück die Straße hoch zum Sun Star Siam Restaurant. Wir bestellen uns verschiedene ausgezeichnete Suppen und Salate. Meine Frau bestellt sich außerdem eine Kokosnuss, also Kokosmilch in der ganzen Nuss. Extrem lecker, extrem erfrischend.
Wir fangen zu essen an. Ausgezeichnet!
Sissi japst mehrmals und schiebt Ihr Gericht zu Mau mit den Worten: "Hier, iss bitte auf, mir ist das zu scharf. Allerdings schmeckst Du die Schärfe jetzt nicht mehr, meine Tränen haben alles verdünnt!"

Am Sonntag Morgen stellen wir erst einmal fest, dass das Spiel der Liegenbelegepflicht scheinbar nicht zu vermeiden ist. Da stehen vor jedem Bungalow 4 Liegen und 2 Schirme, man möchte doch meinen, die Leute legen sich vor ihr eigenes Domizil oder an den Strand, wenn sie ihre Unterkunft etwas on der einfacheren Zimmerkategorie gebucht haben. Von wegen, schon um 8 Uhr sind vier der Liegen mit Handtüchern versehen...

Wir frühstücken nun erst einmal. Das vielschichtige Angebot wirft uns schier um. Neben diversen Brot und Gebäckvarianten, Müsli und Wurst-/Käseplatten gibt es alles mögliche an geschnittenen Gemüse, Salat, frisches Obst, Eier in allen Varianten frisch zubereitet, von Thai-Omlette über Rührei zu Spiegelei, weiches Ei, Waffeln, Pancakes und dann die Asia-Abteilung mit 3erlei asiatischen Gerichten, Suppe mit verschiedenen Einlagen, diverse deftige und süsse gedämpfte Teilchen. Dazu 5 oder 6 verschiedene Säfte.

Nach einem genussvollen Frühstück lassen wir eine Zeitlang die Seele am Pool baumeln, bevor wir uns zur vortags gebuchten Massage aufmachen. Wir lassen uns kräftig durchkneten, das tut nach dem langen Flug sehr gut.

Nach weiteren Entspannungsstunden am Pool machen wir uns auf, die Umgebung etwas näher in Augenschein zu nehmen und schlendern ein Stück dir Straße hoch nach La On.
Khao Lak ist eigentlich gar nicht das, was man im allgemeinen als solches bezeichnet. Der Ort liegt etwas unterhalb, es reihen sich dann verschiedene kleine Ortschaften aneinander, unser Teil ist eben La On, dann kommt Bang Niang usw.. Allgemein wird aber von den Touris der Einfachheit halber alles als Khao Lak bezeichnet.
In einem kleinen Markt kaufe ich mir schnell noch im Vorbeigehen ein Hemd, dann kehren wir in ein kleines Restaurant, dem "9" ein.

 
Nach dem Abendessen mieten wir uns ein Tuk Tuk (eigentlich ein Songthaew, Tuk Tuks gibt es nicht wirklich in Khao Lak, aber der Begriff hält sich, weil einfacher auszusprechen) und lassen uns bequem zum Hotel kutschieren.
Noch ein Bier am Pool und dann war es das für diesen Tag.

Montag steht ein Schnorchelausflug nach Koh Tachai auf dem Plan.
Zwischen 7:10 und 7:20 ist Abholung geplant, aber wir sind nun mal in Thailand... Endlich kommt die angekündigte Abholung - nur hat uns der Fahrer nicht auf dem Plan. Da zeigt sich, wie klug es war, eine Handykarte zu kaufen. Ein kurzer Anruf und schon wird die Sache geklärt, man schickt uns einen anderen Wagen, die Taucherfirma hatte die von unserem Tourenvermittler mitgeteilten Daten verwechselt, was uns, da alles geklärt wurde, nichts ausmachte, jedoch ein paar freiwillige Entschuldigungs-Bahts Rabatt einbrachte.

Nach Abholung weiterer Inselinteressierten (wo sich wieder zeigt, dass die Hotels durchaus nach Nationalitäten unterteilt sind, wir waren dazu in der chinesischen Hotelregion), geht es dann zum Pier. Dort tummelte sich scheinbar alles, was irgendwie maritim interessiert ist. Ein Gewusel hoch drei! Wir entdecken 2 der gefährlichsten Schlangenarten, die gemeine Warteschlange, und reihen uns ein, um einzuchecken und Handtuch und Flossen in Empfang zu nehmen. Meine Frau bekommt putzige "Daisyflossen" in Lila. Die kleinste vorhandene Größe. Sehen irgendwie nicht ausgewachsen aus....

Mit dem Speedboot geht es dann in Richtung Koh Tachai, eine Insel mit herrlichem weissen, feinen Sandstrand. 


Wir ankern an einem Riff und können hier die schillernde Fauna in Augenschein nehmen: gelb-schwarze Fische, gelb-blaue, schwarz-weisse, silbern glänzende in allen Größen. Sogar einen großen blauen Seestern entdecken wir in dem kristallklaren Wasser. Dazu verschiedene Korallen.


 
Nach dem Schnorcheln geht es auf die Insel, wo wir zuerst einmal Lunchboxen erhalten. Das Essen ist gut, die Umgebung tut das Ihre dazu.









Dann haben wir fast zwei Stunden Zeit, um zu schwimmen und die Umgebung zu erkunden. Neben der wunderschönen Naturbetrachtung ist es immer interessant, die Touristen zu beobachten. Die bis zum Hals eingewickelten Asiatinnen, die verzweifelt versuchen, ihre Duckfaces im Selfie festzuhalten. Nicht zu vergessen: Komische Verrenkungen und das Victory-Zeichen.







Am Strand erhalten wir von unserer Tochter eine WhatsApp incl. Foto, dass es in Deutschland grad schneie... Als Antwort schicken wir ein Strandfoto zurück - auch weiss, aber Sand...

Nach dem Strandrelaxing geht es mit dem Speedboat zurück, da etwas Wellengang aufkommt, nun auf Highspeed, damit es nicht ganz so schlägt.

Am Pier erwartet uns noch einmal ein Buffet mit Kuchen, Kaffee, kalten Getränken und gegrillten Spießen sowie diverse thailändische Gerichte.
Wir holen uns ein paar Happen, dann geht es zurück zum Hotel.

Abends wählen wir wieder ein anderes Lokal aus, das Everyday. 

Wir sind uns aber schnell alle 4 einig. Bislang waren alle gut, das erste jedoch am besten und am wenigsten touristisch. Das Sun Star Siam wird somit unser Stammlokal.