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Donnerstag, 8. Oktober 2009

Bali, 11. Eintrag

Heute geht’s um 9 Uhr wieder los, wir machen die Ost-Bali-Tour. Schon in aller Früh sitzen wir beim Frühstück. Auf dem Weg dahin sehen wir in dem kleinen Seerosenbecken einen kleinen Frosch sitzen. Eine Szene wie im Märchen. Nachdem mein Prinz schon vor mir marschiert, verzichte ich darauf, den Frosch zu küssen.

Vom Frühstücksraum aus haben wir einen atemberaubenden Blick übers Meer auf die soeben aufgegangene Sonne. Alles ist in warmes, gelbes Licht getaucht. Es ist Ebbe, die Boote liegen also am Strand, im seichten Wasser ziehen frühe Krabbenfischer umher und sammeln ihre Beute auf. Darüber vereinzelte Reiher und Möwen. Idylle pur...

Mittwoch, 7. Oktober 2009

Bali, 10. Eintrag

Nach einem ausgiebigen Frühstück (aber das ist ja nichts Neues) treffen wir uns um 11 Uhr mit Made. Heute gehts zuerst zum Affenwald nach Ubud.

Ubud selber ist eine schöne Stadt, der man ansieht, dass hier die Reicheren Balinesen leben. Laut Made gibt es hier auch viele, saubere Homestays, also Übernachtungsmöglichkeiten bei balinesischen Familien.

Der Affenwald ist einen Besuch wert. Überall laufen kleine Affen frei herum. Wenn man nicht aufpasst, schnappen sie auch schon mal nach herunterhängenden Taschen oder losen Teilen wie Brillen. Letzteres merkt eine Besucherin, die (trotz vieler Hinweisschilder) ihre Sonnenbrille locker hochgeschoben trägt, sehr schnell. Weg ist sie… Zum Glück lenkt ein Wärter das Äffchen mit Obst ab, so dass dieses die Sonnenbrille zugunsten einer kleinen Banane hinlegt. Schmeckt auch sicher besser.

Ein Affe setzt sich mir nichts, Dir nichts auf meine Schulter. Die Äffchen sind ganz weich und haben samtige Pfoten, ähnlich wie Katzen oder Hunde. Ein weitere machte sich an Fritz ran und setzt sich, als Fritz sich hinkniet, auf sein Bein. Ganz putzige Tierchen… Es sind auch viele Affenweibchen mit ganz kleinem Nachwuchs unterwegs. In dem Park befinden sich einige Tempel und eine heilige Quelle.

Eineinhalb Stunden sind in dem Park weg wie nix, ich denke, man hätte gut und gerne ne weitere Stunde dort verbringen können.

Aber wir wollen heute noch mehr sehen. Als nächstes steht das 2m hohe und 27 m lange Felsenrelief Yeh Pulu (Yeh = Wasser, Pulu = Quelle) auf dem Plan. Man sieht dort in einen Felsen gemeisselt Szenen aus dem balinesischen Alltag. Entstehung vermutlich im 14.-15. Jahrhundert. Sehr interessant. An dieser Stelle erzählt uns Made auch mehr über seinen hinduistischen Glauben. Sehr interessant.

Anschließend fahren wir zum Tempel Pura Samuan Tiga, der 2. größte Tempel auf Bali. Erbaut um 1100. Im Tempel findet gerade eine Gebetstunde statt. Wir dürfen dennoch vorsichtig zusehen und Fotos machen. Auch hier werden wir wieder sofort in eine freundliche Unterhaltung verwickelt. Das geht auf Bali so schnell.

Nach Samuan Tiga besuchen wir dann die Elefantenhöhle, die gleich um die Ecke liegt. Hier kann man sehr schön die Trinität des hinduistischen Glaubens erkennen. Der heiligste Platz in der Höhle ist den 3 Göttern, Vishnu, Brahma und Shiva, gewidmet. Alles ist geschmückt in den Farben der Götter, gelb und weiss, rot und schwarz sowie in den Wächterfarben schwarz-weiss kariert.

Am Eingang des Tempels zeigt uns Made noch eine besondere Bananensorte: Die rote Banane. Hier sind die dicken Blattadern , die Bananenfrüchte außen sowie innen rot gefärbt.

Auf der Heimfahrt tauschen wir uns mit Made noch über verschiedene Themenbereiche im Vergleich Bali/Deutschland aus. So erfahren wir, wie die Menschen auf Bali zusammenleben, Heirat, Scheidung (die es praktisch nicht gibt), Mehrehe, Umgang mit häuslichen Streitigkeiten und so weiter. Made ist genauso interessiert, alles über Deutschland zu hören, wie wir über Bali.

Nach einer kurzweiligen Fahrt kommen wir um Viertel vor fünf wieder im Hotel an. Gerade noch rechtzeitig für den Nachmittagstee. Als Kuchen haben wir heute Rührkuchen mit Cremefüllung und Schwarzbeermarmelade oben drauf.

Abends gehen wir wieder ins Donald’s. Trotzdem die anderen Lokale allesamt nicht schlecht sind, schmeckt es uns hier am Besten, was auch dieser Abend wieder zeigt. Heute hauen wir so richtig einen drauf: Fritz nimmt zuerst mal Suppe. Hühnersuppe mit Glasnudeln, Ei und Gemüse sowie vielen Hähnchenstücken. Eine Riesenportion (wären bei uns 3 Teller) und ähnelt mehr einem Eintopf, von der Menge der Einlage. Sie hat eine leichte Schärfe, die m.E. von Ingwer herrührt. Ich gönne mir einen gemischten Salat als Vorspeise und bin glücklich damit, den feinen sauren Geschmack auf der Zunge zu spüren. Der Salat besteht aus grünem Chicoree, Radicchio, Tomaten, Gurken, ein grüner Blattsalat unbekannter Herkunft, gelber Rübe und Gemüsezwiebel. Eigentlich sind wir jetzt schon satt *gg*. Als Hauptgericht wählt Fritz wieder seine Mienudeln mit Hähnchen, Shrimps, Gemüse, die direkt am Tisch mit Soße übergossen werden und heiß aufzischen. Ich nehme Mie Goreng, also gebratene Nudeln mit Gemüse, Hähnchen, Ei. Ihr erinnert Euch, das hatte ich bei Mama Putu auch gegessen, wo mich die etwas zu ölige Konsistenz gestört hatte. Dieses Mal bin ich rundrum zufrieden. Es ist kräftig gewürzt, ganz leichte, hintergründige Schärfe, aber nicht so fettig. Trotzdem wir uns noch 5 Minuten vorher überlegt hatten, dass wir eigentlich satt wären, essen wir beide komplett bis auf die allerletzte Nudel auf. Die Kellner, die uns inzwischen schon wie alte Freunde begrüßen, freuen sich über unseren Appetit und das Lob an die Küche.

Nun wollen wir uns an den vielgerühmten Arrak machen, Ich bestelle für Fritz blanken Arrak, für mich Arrak Attack, also mit Orangensaft zum Longdrink gemacht. Uns gehen die Augen über, als Fritz’ vermeintliches kleines Schnäpschen kommt: Es ist ein kleines Trinkglas voll, fast 0,2 l… Arrak schmeckt ähnlich wie unser Klarer, am ehesten schon mit ner Williamsbirne zu vergleichen. Er ist entsprechend stark (ca. 45%).

Für dieses üppige Mahl zahlen wir incl. Wasser und einem kleinen und großen Bier und Trinkgeld 18 Euro.

Nach diesem ereignisreichen Tag versuche ich noch, daheim anzugooken, aber leider ist Corinna noch in der Schule. Ich versuche es morgen wieder.

Dienstag, 6. Oktober 2009

Bali, 9. Eintrag

Nach dem ereignisreichen Tag gestern, entspannen wir uns heute am Pool. Wir ergattern schöne schattige Plätze, gleich neben einem Paar aus Holland, mit dem wir eine Zeitlang plaudern.

Nachmittags gönnen wir uns beide eine Massage am Strand. Kaffee, Kuchen, Strandspaziergang, das ist alles, was wir heute machen.

Abends essen wir am Strand im Cemara Beach. Fritz isst Snapper-Filet mit Gemüse und Pommes, ich Hähnchenbrust mit Gemüse und 3erlei Soßen. Fritz ist zufrieden mit seinem Essen, wenn auch das Gemüse kalt ist, ich im Großen und Ganzen auch, hab nur das Problem, dass die Hühnerbrust mitsamt den Knochen gebraten ist. Aufgeschnitten und geklopft, dann stark angebrutzelt. Geschmacklich sehr gut, aber halt net so schön zu essen, wenn man die Knochen dazwischen hat. Von den Soßen schmeckt mir eine nicht, ich weiss nicht, welches Gewürz das ist, das mich stört. Wir bekommen ein Probiererchen von Kokoswein. Schmeckt gut, vielleicht das nächste Mal. Leider ist der schwarze Reispudding aus, den ich gerne probiert hätte. Bedienung ist sehr freundlich, gezahlt haben wir 150000 IDR, also 11 Euro.

Montag, 5. Oktober 2009

Bali, 8. Eintrag

Heute ist ein Ganztagesausflug mit einigen Stationen geplant, also stehen wir früh auf und sitzen schon um sieben beim Frühstück. Außer uns finden sich noch nicht viele Gäste dort *lach*

Um 9 sitzen wir dann bei Made im Auto. Zu allererst geht es zum Schmetterlingspark. Schmetterling heißt kupu kupu, wie wir uns erzählen lassen. Im Balinesischen wiederholt man bei der Mehrzahl normalerweise einfach das Wort. Also ein Auto ist auto, viele Autos sind dann auto auto. Nur bei Schmetterling ist es anders, da heisst die Einzahl schon kupu kupu, also heissen mehrere Schmetterlinge kupu kupu kupu kupu. Soviel zur Kurzeinweisung in die Sprache.

Der Eintritt in den Park kostet 40000 IDR pro Person. Da kann man nicht meckern. Im Park fliegen die Schmetterlinge frei umher. Es gibt rostbraune, schwarz-weisse, schwarz-gelbe und schwarz-grüne Exemplare. Auch wunderschöne blaue Schmetterlinge sind zu finden. Die meisten haben eine Flügelspannweite von 10-15 cm. In der Mitte des Parkes ist eine kleine Aufzuchtstation, in der man die verschiedenen Entwicklungsstadien betrachten kann. Wenn die Schmetterlinge schlüpfen, brauchen sie 2 Tage, bis die Flügel trocken sind. Solange blaiben sie in der Station. Diese Schmetterlinge kann man auch auf die Hand nehmen. Eine beeindruckende Sache.

Desweiteren gibt es diverse Käfer, Heuschrecken u.ä. in Terrarien zu bewundern. Was mir nicht so gefällt, ist, dass bei den Skorpionen ein Spalt oben offen ist. Ich hoffe, die können die glatten Glaswände nicht hochkrabbeln und sehe mich aufmerksam am Boden um.

Die nächste Station führt uns zu den heissen Quellen. Für 20000 IDR Eintritt haben wir – so ein Glück – die ganze Quelle für uns alleine. Ein idyllisches Plätzchen, das nur Mutter Natur so gestalten kann. Im Hintergrund Dschungel, dazu 2 Wasserfälle, davor die Quelle mit einem Badebecken mit dem Schwefelhaltigem Wasser mit 38 Grad. Ich habe eine riesige Badewanne nur für mich. Einfach atemberaubend.

Anschließend fährt uns Made zu den Reisbauern in die Felder. Auf dem Weg dahin sehen wir die Vorbereitungen zum Fest nächste Woche, überall wird bereits geschmückt. Wir bitten Made, kurz für ein Foto anzuhalten und – wie der Zufall es will - werden gegenüber unseres Nothaltes gerade Kokosnüsse geerntet. Made verhandelt mit dem Pflücker, während Fritz Fotos macht und kurz darauf haben wir 2 frische Kokosnüsse erstanden. Ganz frisch und jung lassen sie sich mit dem Messer aufschneiden. Made schnitzt die Nüsse zurecht und zaubert Strohhalme und Löffel hervor – und voilá, wir haben einen frischen Coconut-Drink. Wir sind ganz erstaunt, wie viel Wasser in der Nuss ist: Schätzungsweise ein guter Liter. Wir leeren fast die gsamte Nuss (Made bekommt die andere). Dann öffnet Made die Nuss ganz und gibt uns die Löffel. Wir schaben das junge, weiche Fleisch aus der Nuss. Ein Festmahl!

Nun geht’s weiter in die Felder. Wir fahren nicht nur ein bisschen dran vorbei, nein, Made parkt in einem kleinen Hof und wandert dann mit uns durch die Felder. Hierbei vergisst er nicht, uns auf die verschiedenen Pflanzen aufmerksam zu machen: Reispflanzen in allen Formen und jegl. Alters, aber auch verschiedene Bambusarten, Kakaobaum, Guavenbaum, Vanillepflanzen, Bananenblüten, Papayabaum, Peperoni, Zitronengras und Nelkenbaum. Überall erklärt er geduldig, wie die Pflanzen wachsen und wofür sie benutzt werden.

Die Felder selbst sind ein Erlebnis. Grün über Grün, saftig, eine unendliche Pracht. Wir begegnen einigen Bauern die allesamt freundlich grüßen. Keiner scheint sich hier gestört zu fühlen.

Die Aussicht über die Landschaft beeindruckt uns total. Es ist bewölkt und leicht nebelig, aber das macht das Ganze noch interessanter.

Auf einem Motorroller kommen uns 2 kleine Jungs, etwa 10-11 Jahre entgegen. Obwohl sie den Führerrschein er’s mit 17 machen dürfen, sieht man auf dem Land Kinder in dieser Alterklasse ohne weiteres Roller fahren, meist zu zweit oder dritt auf einem Roller. In Bali dürfen offiziell 2 Erwachsene plus 2 Kinder auf einem Roller fahren. Unvorstellbar für uns

Wir machen uns im Anschluß auf zum Tempel, Puri Batu Karu, der etwas verborgen am Rande eines erloschenen Vulkans liegt. Leider spielt das Wetter aber nicht mit, es wird immer dunkler, beginnt zu regnen. Beim Tempel angekommen, hat es sich eingeregnet, man sieht fast nichts. Schweren Herzens kehren wir um und fahren nach Hause. Schließlich haben wir am Abend auch noch was vor, da ist es gar net so schlecht, net in Zeitnot zu geraten.

Made, unser netter Fahrer, bietet uns an, zu warten, während wir uns umziehen und kurz frisch machen. Ist das nicht lieb? Anschließend fährt er uns zum Tempel, nicht ohne uns noch Ratschläge und Verhaltenstipps zu geben. Insbesondere für unsere Rückfahrt (Steigt nicht in ein Taxi, das keinen Taxameter hat, zahlt nicht mehr als 20000 Rupien). Er ist sehr umsichtig.

Am Tempel angekommen, sehen wir schon lauter Einheimische zum Tempel ziehen, alle in traditioneller weisser Kleidung. Kein einziger Nichtbalinese oder Nicht-Hindu ist zu sehen. Wir kommen uns schon etwas deplaziert vor, so als störendes Element. Dann fällt uns zu unserem Schreck ein, dass wir vergessen haben, Made um die Sarongs zu bitten. War jetzt alles umsonst? Dürfen wir nicht hinein? Ein Mann spricht uns an, der zwar sehr bemüht ist und sehr freundlich ist, aber uns nicht so wirklich versteht. Nachdem ich mich weigere, einen weiteren Mann anzusprechen (man weiß ja nicht, ob man das als Frau auf Bali so einfach darf), suche ich mir ein freundlich lächelndes Paar, bestehend aus 2 Damen mittleren Alters, aus. Wir haben Glück, die eine Dame spricht sehr gut Englisch (sie arbeitet in Nusa Dua in einem Hotel) und ist auch gleich bereit, uns zu helfen. Wir warten ein paar Minuten und schon kommt sie mit 2 traditionellen Sarongs und Schärpen zurück. Wir zahlen ihr hierfür gerne die 10 Dollar (hab ich eh noch in der Tasche), die sie dafür will. Unser Trinkgeld, das wir ihnen geben wollen, lehnen sie entschieden ab. Die beiden Frauen bieten uns auch gleich an, die Sarongs richtig um uns zu wickeln. Ebenso wollen sie wissen, ob wir Hunger haben, denn zu diesem Fest bekommt jeder Besucher ein kleines Essenspaket. Wir fragen natürlich sofort nach, ob wir irgendwo eine Spende hinterlassen können und ob das wirklich ok ist, dass wir als Fremde das Essenspaket nehmen, werden aber mit so viel Herzlichkeit dazu eingeladen, dass wir nicht mehr daran rühren wollen. Wir machen Fotos und lassen uns dann in den Sarong wickeln. Anschließend geniessen wir im Beisein der Frauen das Essen. Es ist einfach aber köstlich. Wir sind total satt. Dann stürzen wir uns ins Getümmel zu dem Barongtanz , den wir eine ganze Weile betrachten. Wir stehen ziemlich weit vorne, können alles sehen. Die Menschen um uns rum, fangen auch gleich ein Gespräch mit uns an. Wieder diese ausgesprochen Offenheit, auch Fremde in ihrer Mitte aufzunehmen. Es ist brutal warm unter den vielen Menschen. (Am nächsten Tag erfahre ich, dass es Tausende waren.) Im Barongtanz wird der Kampf zwischen Gut und Böse beschrieben. Während die Hauptänzerin wie in Trance tanzt, greift sie sich öfters an den Kopf. Wir sind irritiert, als sie plötzlich zusammensackt und 2 Helfer sie vom Platz tragen. Anschließend kommen dann die Tänzer, die die Dämonen darstellen. Die Nachfrage bei Nadja (von der wir den Tipp hatten) am nächsten Tag ergab, dass dies das Zeichen war, dass der Geist in die Tänzerin gefahren sei, der Höhepunkt des Tanzes, praktisch die Erleuchtung.

Trotzdem man stundenlang weiterschauen könnte, gehen wir nach einer Weile nach Hause. Irgendwie denken wir trotz allem, die Leute hier sollen ihr Fest ungestört weiterfeiern, wenn es dann zu den Hauptfeierlichkeiten kommt. Man sollte die Freundlichkeit nicht bis zuletzt ausreizen und man ist uns mit solch – für uns Europäer – ungewohnten Offenheit und Freude über unser Interesse begegnet, dass wir ihnen diesen Respekt auch erweisen wollen.

Völlig beeindruckt verlasen wir langsam das Fest und gehen durch die dunklen Strassen von Sanur. Überall begegnen uns Menschen, die gerade Feierabend machen, heimkommen oder eben selbst aufbrechen um am Fest teilzunehmen. Allesamt grüßen uns freundlich, lächeln uns an.

Auf der Hauptstraße angekommen hält auf halber Strecke zum McDonald’s, wo die Taxen zu finden sind, ein Bemo. Wir verhandeln kurz auf die 20000 IDR und ab geht’s nach Hause. Im Donald’s genehmigen wir uns noch einen abschließenden Gute-Nacht-Trunk (ich hatte köstlichen Weißwein, Fritz Bier) und versuchen, all unsere Eindrücke zu verarbeiten.

Sonntag, 4. Oktober 2009

Bali, 7. Eintrag

Heute steht nach einem gemütlichen Frühstück der erste Halbtagesausflug auf dem Plan. Um 15 Uhr werden wir abgeholt. Vorher lasse ich mich noch massieren. Dieses Mal will ich die Damen am öffentlichen Strand ausprobieren. Mit denen haben wir uns gestern schon sehr nett unterhalten. Nach kurzem Handeln geht’s los. 50000 Rupien ist der heutige Preis, also etwa 3 Euro für eine Stunde. Überraschenderweise bekomme ich heute dafür eine 4-händige Massage. Während sich eine der Damen meinen Rücken vornimmt, knetet die andere meine Füße. Auch nicht schlecht…

Pünktlich um 3 steht Made, unser Fahrer, vor der Tür. Wir steigen in seinen klimatisierten Bus und ab geht die Fahrt. Zuerst geht es nach Kuta, wo wir den Strand mit seinen hohen Wellen ansehen wollen. Ein Besuch im Hardrock Café ist ebenfalls geplant.

In Kuta angekommen, sind wir nur noch froh, dass wir unser Hotel nicht hier gewählt haben. Kuta hat tatsächlich einen schönen, breiten Sandstrand mit hohem Wellengang. Für Surfer ideal. Aber das wars dann schon an Schönheit. Es ist laut, voller Trubel und Unruhe, hektisch, stressig. Der Ballermann von Bali. Und das schon am Nachmittag. Gut, es ist Sonntag und somit sind auch viele Einheimische unterwegs, aber uns würde es auch mit der Hälfte des Trubels nicht gefallen. Wir gehen also ins Hardrock, kaufen unser obligatorisches Schnapsglas, machen dann noch für Corinna ein Foto vom Starbucks und gehen dann – noch vor der verabredeten Zeit – zurück zum Auto. Also gesehen haben wir Kuta, hierher wiederkommen werden wir definitiv nicht.

Danach fahren wir zum Tanah Lot, einem buddhistischen Heiligtum aus dem 16. Jahrhundert. Wir bezahlen 20000 IDR Wegegeld und scchon dürfen wir zum Tempel. Unser Fahrer kommt mit uns mit und erklärt uns, was zu sehen ist. Anschließend führt er uns zu einem Platz, von dem aus wir exakt vor dem Tempel eine einmalige Sicht auf den Sonnenuntergang haben. Und den genießen wir bis ins Letzte. Fritz macht herrliche Aufnahmen vom Tempel vor glutrotem Abendhimmel.

Made schaukelt uns nach Hause. Zum Abendessen gehen wir, weil das Donald’s leider voll ist und wir 20 Minuten warten müssten, heute zu Mama Putu. Dieser Warung hat in Holidaycheck unterschiedlichste Bewertungen, wir wollen das selber testen. Ich bestelle mir Nasi Goreng, Fritz nimmt Baracuda mit Salat und gebratenem Reis. Wir zahlen mit 1 Bier und einem Wasser dieses Mal 100000 IDR, also ungefähr 10,50 Euro.

Das Essen ist gut gewürzt, allerdings, was für Bali eigentlich ungewöhnlich ist, etwas zu ölig. Fritz Fisch ist gebraten, hat festes Fleisch. Dazu wird eine sehr scharfe Soße serviert. Der Salat (Tomate und Gurke) tut gut, das ist das einzige, was mir etwas abgeht. Allerdings etwas stark gesalzen (kann auch nur mir spärlichen Salzesser so vorkommen). Auf dem Salat befindet sich ein guter Teelöffel zerdrückter Knoblauch verteilt. *grins* Leider lässt halt auch die Atmosphäre bei Mama Putu zu wünschen übrig. Es ist zwar sauber, aber die rosafarbenen, kahlen Wände gefallen mir nicht besonders. Das Personal war aber sehr nett und zuvorkommend.

Fazit: Es war gut, aber anderswo ist es besser und gemütlicher.

Samstag, 3. Oktober 2009

Bali, 6. Eintrag

Heute lacht Gott sei Dank die Sonne wieder vom Himmel. Wir sind total erleichtert, denn obwohl es die letzten Tage trotzdem schön warm war und nur kurz geregnet hat, sind wir ja unter anderem wegen dem blauen Himmel, warmen Wetter, sonnigen Tagen nach Bali gefahren, also um den Matschwetter zuhause noch ein paar Tage zu entkommen. Wäre schade gewesen, wenn das dann nicht gepasst hätte. Aber man kann das halt auch nur bedingt planen, indem man außerhalb der Regenzeit fährt. Das haben wir gemacht, auf den Rest haben wir keinen Einfluss.

Aber wie gesagt: Heute blauer Himmel und so haben wir beschlossen, einen faulen Tag einzulegen. Bis 15 Uhr waren wir im und am Pool und am Balkon, immer abwechselnd. Dann haben wir erst Mal unsere Pooltücher zurückgegeben. Dort haben wir eine der netten Betreuerinen der Programme des Hotels getroffen, die uns bei Nachfrage, was denn zum Vollmondfestival so los sei, einen Tipp gegeben hat: „Schaut Euch nicht den Tanz im Hotel an, der ist standardisiert, sondern kommt Montag Abend zu diesem Tempel (Adresse aufgeschrieben), da seht Ihr die ursprünglichen Tänze.“ Das war total nett. Jetzt müssen wir noch schauen, dass das auch klappt, denn an dem Tag haben wir eine Tour geplant. Wir reden heute auf alle Fälle mit unserem Fahrer.

Nach dem Nachmittagskaffee mit wieder sehr guten Kuchen (Tirami-Su-Art und Abpfelstreussel) sind wir den Strand in die Gegenrichtung abmarschiert. Totale Ebbe. Man kann ewig weit rausmarschieren, wenn man die richtigen Schuhe anhat. Das haben wir uns für morgen auch vorgenommen.

Am Strand haben wir wieder einige nette Gespräche gehabt, man wird ja überall nett angesprochen und erfährt auch über das aktuelle Angebot hinaus (Massage, Nagelpflege, Kleidung) bei Nachfragen immer wieder interessantes über Land und Leute. Man muss sich halt manchmal darauf einlassen. Ein Stück Strand entlang ist dann der Teil der Einheimischen. Da sieht man das wirkliche Leben auf Bali. Auffallend viele Väter kümmern sich um die Kinder, die fröhlich spielend zwischen den Booten umherspringen. Natürlich musste ich da ein paar Fotos (nur mit Nachfrage, ob es die Eltern erlauben), machen. Als Dankeschön wollte dann ein Papa ein Foto mit uns und seiner Familie mit seinem Handy machen. Wir konnten zwar nicht miteinander sprechen, aber mit Gesten kamen wir zurecht.

Abends waren wir dann ganz k.o. und die Sonne hatte uns auch stärker als vermutet erwischt. Ich hab leichte Rötung, Fritz sieht an den Kniekehlen krebsartiger aus. Müssen wir morgen noch besser drauf achten.

Also gingen wir in unser Lieblingsrestaurant, Donald’s hinüber. Inzwischen werden wir da schon wie alte Bekannte begrüßt, man hält ein kleines Schwätzchen mit dem Ober. Das heuteige Essen war wiederr ausgezeichnet. Ich hatte Hühnchen süß-sauer und ungelogen: das war das beste süß-sauer-Hähnchen, das ich je gegessen habe. Die Fleischteile sind in einem anderen Teig gebacken als wir ihn kennen, der weicht nicht so schnell durch. Das sauer eingelegte Gemüse ist in feine Streifen geschnitten. Das will ich wieder! Fritz hatte Rindfleisch in grüner Pfeffer Soße mit ganz feinem Pfeffergeschmack. Auch er war sehr zufrieden. Dieses Mal haben wir uns noch ne Nachspeise gegönnt: Karamelisierte Ananasringe mit Vanilleeis. O Mann, war das gut: Die Ananaasringe waren rausgebraten und in eine Soße aus Butter und braunen Zucker und irgendwelchen Gewürzen gelegt, warm. Dazu das Eis. Kompliment an die Küche.

Dann war auch der Samstag um, wir schlenderten zurück ins Hotel, wo wir noch ne Runde gelesen haben… Gute Nacht.

Freitag, 2. Oktober 2009

Bali, 5. Eintrag

Leider ist das Wetter keinen Deut besser als gestern. Naja, immerhin regnet es nicht. Aber nix ist mit blauer Himmel…

Heute steht die Fahrt zum Bonsaigarten mit anschließendem Gebummel auf dem Plan. Um 4 Uhr haben wir dann noch Fußreflexzonenmassage, Pediküre und Maniküre gebucht. Um fünf ist mein Yogakurs. Anschließend müssen wir noch die Wäsche abholen, die wir in den Waschsalon gegeben haben (3 T-Shirts, 1 Hose: 60 ct.) Mann, das kommt ja schon Stress nahe… Aber total positivem Stress *lach*

Also, heute lassen wirs ganz ruhig angehen. Haben immerhin bis 9 geschlafen! Außerdem wollen wir gleich noch nen Termin für ein Massagepaket für Paare in unserem Spa ausmachen.

Nach dem Frühstück setzen wir uns erst Mal auf den Balkon und bewundern den grauen Himmel… Na halbe Stunde lesen ist auch drinnen. Dann machen wir uns auf in Richtung Spa. Dort haben wir uns das Mangopaket für Paare ausgesucht, dauert 2 Stunden. Werden wir am Hochzeitstag machen.

Und dann ab, eine Fahrgelegenheit gesucht. 10 Minuten später sind wir im Bonsaigarten. Der ist wirklich nicht groß, hat aber hervorragend schöne Stücke. Sehen ziemlich alt aus.

Nun ist einfach rumschauen angesagt. Wir gehen zum Strand, fotografieren a bisserl, dann schlagen wir uns auf die Einkaufsstraße zurück und gehen die über 3 km runter zum Hotel. Es gibt dabei so viel zu sehen. Natürlich wird man auch überall angesprochen, gebeten, „looki looki“ zu machen, aber die Leute bleiben nett und unaufdringlich. Ein no thank you und das wars.

In einen Shop sind wir dann doch und haben ein Kleid gekauft. Umgerechnet 7 Euro, schwarz weiss gemustert. Zum Glück passen die Sachen hier auf Bali auch mal mir!!!

Zurück im Hotel gabs denn üblichen Nachmittagskaffee mit kleinen Kuchen. Allerdings haben wir uns dann noch ein Stück dazu gekauft, weil uns das schon die ganze Zeit anlacht: Blaubeer-Cheese-Cake. War so lecker wie er aussah.

Dann wars schon Zeit zum Verwöhnen lassen, also wieder raus aus dem Hotel zum WW-Salon. War zwar nicht hochprofessionell, aber dennoch gut. Für Fußreflexzonenmassage, Maniküre und Pediküre zahlten wir 11 Euro gesamt.

Anschließend stand schon Yoga am Programm. Wer jetzt glaubt, das war einfaches Hausfrauenyoga für Anfänger, täuscht sich. Das war richtig anspruchsvoll. Morgen wird ich mir den Muskelkater wegmassieren lassen.

Am Abend war dann das Lokal Apa Kabar dran. Dort haben wir uns die vielgerühmte indonesische Reistafel bestellt.

Das Apa Kabar ist ein gut besuchtes Lokal, mit schöner Atmosphäre. Wie die meisten Lokale in Sanur ist es zu 3 Seiten offen, so hält man es klimatechnisch gut aus. Und ebenso wie die meisten Lokale ist es nur wenig beleuchtet (Kerzenlicht), damit die Insekten nicht angezogen werden. Wartezeit war etwas länger, da kam aber auch dann gleich der Besitzer und hat sich dafür entschuldigt. Wir sind im Urlaub, also haben wir eh Zeit, was solls.

Zum Aperitiv servieren sie im Lokal statt den Erdnüssen, die wir im Donald’s oder Cemara kriegen, eine Schnapsglas voll mit irgendeinem Mix. Hat gut geschmeckt!

Die Reistafel war ne Schau, riesige Portion, ein Gericht besser als das andere. Drauf waren, auf einem Kranz von Bananenblättern serviert: Fisch in Kokossoße. Hühnchen in Gemüse, Frühlingsrollen, Satey-Spieße, gebratener Reis, Süß-Sauer Gemüse, Rindfleisch in Paprika, Hühnchen indonesische Art. Dazu noch Krabbenchips, die aber eher wie Kartoffelgebäck geschmeckt haben, so das sie sogar ich gegessen hab. Wir haben ratzeputz alles weggegessen und sind dann heimgerollt, um noch mit Corinna zu gooken.

Donnerstag, 1. Oktober 2009

Bali, 4. Eintrag

Uff, wir sind schon um Halbsieben aufgewacht. Kurz darauf hat es zu regnen begonnen, geschüttet wie noch mal was. Hat aber bald wieder aufgehört. Wir haben das Schauspiel vom Balkon aus beobachtet. Leider hat es aber den ganzen Tag relativ dicht gemacht, auch wenn’s warm war. Auf den Philippinen gabs einen Taifun, wir haben hier die Ausläufer zu spüren. Zumindest hoffen wir, dass das der einzige Grund ist.

Ab zum Frühstück – heute gabs statt Mango- Guavensaft, statt Pancakes French Toast und statt Nasi Goreng ein anderes asiatisches Nudelgericht. Wir haben beide Omeletts machen lassen – mjam, mjam. Außerdem haben wir die Croissants probiert. Überraschungsteile: Fritz hatte Schoko, ich Schinken/Käse. Beide warm und lecker.

Für heute stand der Bali Birdpark und Reptilienpark auf dem Programm. Wir haben uns erst Mal nen Fahrer gesucht. Vorab im Hotel die Preise erkundet. Für Hin- und Rückfahrt sowie Abstecher nach Celuk haben wir incl. Benzin und auf uns wartenden Fahrer 250000 IDR gelöhnt, entspricht ca. 18 Euro. Der Fahrer hat uns viel erklärt, war freundlich und geduldig,. Man hat sich auch total sicher gefühlt, er wollte das Geld erst nach der Tour haben, hat vorher nicht darum gefragt. Das Auto war klimatisiert, was die Bemos eben nicht sind und bei einer längeren Fahrt (gute 35 Minuten) ist das nicht immer angenehm. Da war das Geld gut angelegt.

Für balinesische Verhältnisse ist der Eintritt in die beiden Parks teuer (25$ plus Tax p.p.), allerdings sind beide auch sehr schön, gut gepflegt und Tierhaltung ist halt dort auch nicht billig.

Im Birdpark gibt es sehr viele verschiedene Vögel, einige davon, die Papageien, sitzen frei herum, andere sind eingezäunt. Alles sehr schön angelegt und sauber. Am besten sind die beiden großen Vogelhäuser, durch die verschiedene Wege führen. Darin fliegen die Vögel frei rum, alles ist mit tropischen Pflanzen voll und liebevoll angelegt. Das hat am allermeisten beeindruckt, am liebsten war ich gar nimmer raus.

Im Reptilienpark sieht man diverse Reptilien, Schlangen und auch Spinnen. Am schönster hier ist allerdings der „Streichelzoo“, in dem man Leguane und Schildkröten anfassen und auch auf die Arme nehmen kann. Ich, die ich doch solche Tiere eher mit Abstand anschaue, habe 2 Leguane gehalten. Fotobeweis gibt’s.

Anschließend hat uns der Fahrer noch nach Celuk gebracht, wo wir das Silberhandwerk angucken wollten. Zuerst zeigte man, wie die Verarbeitung und Herstellung des Schmuckes von Statten geht, anschließend der Verkaufsraum *gg*. Es gab sehr schöne Stücke dort, aber halt auch net zum Nachwerfen billig. Trotzdem haben wir etwas gekauft, nämlich ein Fusskettchen für Corinna. Konnten 50% runterhandeln, ich denke, das war kein schlechter Handel. Zumindest ist sie 2x gelaufen um den Chef zu fragen.

Anschließend gings zurück ins Hotel.Der Fahrer erklärte und erzählte dabei noch einiges. Er hat sogar extra seine Frau angerufen, um zu erkunden, wann Vollmond und somit das nächste Tempelfest ist.

Nach Kaffee und Kuchen gabs dann noch den Begrüßungsempfang vom Hotel mit kleinen Snacks und ein paar wissenswerten Dingen, was man so alles im Hotel machen kann. So hab ich erfahren, dass es einmal in der Woche Yogakurs gibt und mich gleich eingetragen.

Danach sind wir kurz zum WW Salon um Termine für morgen auszumachen, haben dann noch im Vorbeigehen einen Ledergürtel für 10 Euro Fritz erstanden. Der Ladenbesitzer hat sich ne ganze Weile mit uns unterhalten. Dann sind wir nur mehr zum Essen gegangen. Nochmal ins Donald’s, schließlich hats da gut geschmeckt. Fritz hatte dieses Mal ein Rindersteak indonesische Art mit (wirklich scharfer) Sambal, Reis und Gado Gado, den speziell indonesischen warmen Gemüsesalat mit Erdnusssoße.

Ich hatte Hühnchen Thailändische Art mit Reis, leckerer Soße mit Gemüse und einer scharfen Sojasoße dazu.

Alles wieder seh lecker und reichlich, Kostenpunkt: 11 Euro mit dem übl. Großen Bier und Wasser.