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Donnerstag, 26. Juli 2012

17.Tag-Dublin-Rückreise


17. Tag, Dienstag, 24.07.2012

Heute ging es zurück nach Deutschland. Zu diesem nicht ignorierbaren Fakt schüttete es, was das Zeug hielt. Trotzdem wollten wir den Tag nicht ganz ohne etwas zu unternehmen vertrödeln.

So fuhren wir zuerst zum Famine Ship Jeanie Johnston, einem nachgebauten Segelboot, das ein Beispiel für die alten Segler abbgibt, mit denen während der Hungersnot die Iren nach Amerika ausgewandert waren.

Es nieselte immer noch, somit war eine Schiffsführung nicht ratsam. Wir fuhren stattdessen in den Botanic Garden und verbrachten in den dortigen riesigen Gewächshäusern noch interessante 90 Minuten, bevor wir uns dann auf den Weg zum Flughafen machten.





Der Flug selber war – entgegen unseren sonstigen Flugerfahrungen – überraschenderweise ohne Zwischenfälle und so kamen wir um 20 vor 8 abends wieder in einem sonnigen, warmen Deutschland an.

Zuhause wurden wir dann im o’Malaman’s begrüßt, dem seit neuesten und nur ganz kurz vorübergehend in Nittendorf , lediglich für ausgesuchte, private Gäste angesiedelten Irish Pub.

So war nun auch unser 2012er Urlaub wieder vorbei. Als Resumé ist zu sagen: Irland ist auf alle Fälle eine Reise wert, besonders der südliche Teil. Grundsätzlich hat uns aber Schottland einen Tick besser gefallen, weil es uns urtümlicher und ruhiger vorkam. Aber abgesehen davon mussten wir trotz all der schönen Landschaften, alten Gebäuden und Orten feststellen, dass ein Urlaub in wärmeren Gefilden einfach eher unser Ding ist. Wir wollen die Erfahrungen nicht missen, die nächsten Jahre zieht es uns aber wieder in Teile der Erde, die jenseits der 30 Grad Grenze liegen…

16.Tag-Dublin, Irish Dance Abend


16. Tag, Montag, 23.07.2012

Der Tag begann verheißungsvoll, die Sonne lachte vom Himmel. Heute wollten wir uns Dublin ausgiebig ansehen.
Dann plötzlich ein klatschendes Geräusch, ich blickte auf meine Kamera und meine Augen weiteten sich entsetzt:
Schnell versuchten wir den Schaden zu beseitigen. Zum Glück hatten wir genügend Taschentücher in der Tasche…






Trotzdem ließen wir uns von dem Zwischenfall nicht abhalten und steuerten direkt auf das 123 m hohe Dubliner Wahrzeichen, das Monument of Light, auch The Spire genannt, zu. Diese riesige Edelstahlnadel steht an der Stelle, an der 1966 von der IRA die damals dort befindliche Nelsonsäule gesprengt wurde.










Gleich daneben, also auch in der o’Connell Street, der Hauptstraße Dublins, befindet sich das Hauptpostamt. Wir haben einen Blick hineingeworfen, man fühlt sich in dem schönen alten Gebäude  ein Jahrhundert zurückversetzt. Die altmodische Schalterhalle strahlt Gemütlichkeit aus.





Weiter ging’s am Arlington Hotel vorbei, wo wir abends eine Folk Night Show gebucht hatten. Dann über die Half Penny Bridge. Diese wird so genannt, weil man früher einen halben Penny zahlen musste, wenn man sie überqueren wollte. Die 43 m lange Gusseisenbrücke ersetzte im Jahr 1816 den zu dieser Zeit eingestellten Fährbetrieb über den Fluss Liffey.







Das nächste Ziel war das Hard Rock Café.  Dieses suchen wir grundsätzlich auf, wenn es eines in der Gegend gibt. Von allen bisher besuchten HR’s war dies aber das Schlichteste und Unauffälligste. Ein bisschen enttäuschend.




Wir durchquerten den Temple Bar District, nun, an einem Montag und um die Mittagszeit sehr viel ruhiger als gestern Abend ;-) und gelangten schließlich zum Dublin Castle.
 
 
Nach einer Explosion wurde an die ursprüngliche Festung, von der heute lediglich ein Flügel sowie der Rundturm übrig sind, ein relativ schnörkelloses, eher zweckmäßig aussehendes Gebäude errichtet. In diesem Teil finden auch heute noch offizielle Empfänge sowie die Amtseinführung des Präsidenten statt.

Das nächste Ziel war das Trinity College, die bekannteste Universität des Landes, in der auch das berühmteste Kind Dublins, der Schriftsteller Samuel Beckett, studiert hatte.

 

 In den Räumlichkeiten des Colleges kann man die alte Bibliothek besichtigen. Dort ist auch das Book of Kells, ein Zeugnis der Kunst der Buchmalerei im 8. Jahrhundert. Der Andrang war aber so groß, dass wir trotz aller Neugier den sowieso schon sehr fortgeschrittenen Nachmittag nicht mit dem Warten auf eine Führung verbringen wollten.






Wir schlenderten stattdessen noch durch die Straßen und ließen uns vom quirligen Trubel mitziehen. Schließlich zog es uns ins Hotel zurück, wo wir uns noch eine halbe Stunde Ruhe gönnten, bevor wir zur gebuchten Show gingen.
















Die Show selber war erstklassig. 2 ½ Stunden irische Volklieder und Tanz. Die Musikgruppe "Púca" zog innerhalb eines einzigen Liedes die Zuschauer in ihren Bann.

















 Die Stimmung war erstklassig. Nach kurzweiligen 1 ½ Stunden kamen dann die 4 Tänzer auf die Bühne.








Die akkuraten, blitzschnellen Tanzbewegungen waren faszinierend. Ein gekonnter Abschluss unseres Urlaubs!

Unsere heutige Tour durch die Stadt:

Sonntag, 22. Juli 2012

15.Tag-Powerscourt Gardens-Dublin


15. Tag – Sonntag, 22.07.2012
Heute lagen 144 km Autobahn vor mir. Welch eine willkommene Abwechslung zu den engen, kurvigen Straßen der letzten 2 Wochen…
Ziel waren die Powerscourtgärten 15 km südlich von Dublin.


 Das 68 Zimmer große  Gebäude wurde 1741 vollendet. Das Haus wurde um das ursprünglich dort stehende  Castle aus dem 14. Jhd. herum gebaut. 1974 wurde das Herrenhaus Opfer eines verheerenden Brandes, der die oberen Räume fast vollständig zerstörte. Man versuchte beim Wiederaufbau dem Haus seinen früheren Glanz wieder zu bringen, was auch im Großen und Ganzen geglückt ist. Man muss beim Betrachten halt  ganz einfach darüber hinweg sehen, dass man einigen Stellen nicht mehr das Original vor Augen hat.
Die Gärten sind sehr gepflegt und geradlinig. 
 
Es gibt einen Rosengarten, einen japanischen Garten, einen Rhododendrongarten (der aber im Juni leider abgeblüt ist) und einen bunten Garten mit verschiedensten Blumen. Auch ein Tierfriedhof findet sich auf dem Areal sowie diverse Springbrunnen und ein kleiner See, in dem sich 2 Entenfamilien tummelten.

 

Im Haus selber gibt es einen Geschenkeladen neben dem anderen. Vieles davon Kitsch as Kitsch can… Kann man, muss man aber nicht ansehen… Im oberen Stockwerk gibt es ein Spielzeugmuseum zu besichtigen, dessen Eintrittserlöse komplett an das Kinderhilfswerk  Irlands gehen.




Nachdem wir den halben Nachmittag durch die Gärten gestreift waren, ging es auf nach Dublin, der Endstation unseres Urlaubs. Unser Hotel befand sich auf der anderen Flussseite gegenüber des Temple Bar Districts, so dass man diesen und die sonstigen Sehenswürdigkeiten gut zu Fuß erreichen konnte, aber doch wieder so weit weg, dass man dem Trubel entkam. Zum Glück hatte meine Frau in weiser Voraussicht einen der 4 zum Hotel gehörigen Parkplätze reserviert, sonst wäre man in Dublin ganz schön aufgeschmissen…
 
Wir bezogen das Zimmer, tranken noch schnell Kaffee und machten uns dann auf in den Temple Bar District. Das war ein Trubel, überall kleine Geschäfte, Restaurants und Bars. Blumengeschmückte, bunte Häuser. Und das Schönste: Das alles ohne Autos. Aus jeder Tür hörte man Musik oder Gelächter. Eine tolle Stimmung.
Wir genehmigten uns erst einmal ein Bier in der berühmten Temple Bar. Diese ist u.a. wegen ihrer riesigen Whiskysammlung berühmt.



 Die Getränkekarte zeigt eine 2-spaltige Seite lang nur Whiskys… Aber auch Sandwiches gibt es in 1000erlei Versionen. Sehr einfallsreich, wirklich! Auch hier spielte Live Musik. Die Bar war jetzt um halbsechs schon randvoll, gerade dass man sich noch in einer Ecke dazugesellen konnte, was wir auch prompt taten.
Danach schlenderten wir noch über die Halfpenny Bdrige und in dem Bereich dahinter umher, bis wir uns schließlich ein Pub zum Essen suchten. Wir landeten im Old Storehouse, eine ausgezeichnete Wahl. Das Essen war lecker und reichlich. Auch hier fanden sich zwei live Musiker, ein Gitarrenspieler und Sänger sowie eine Geigerin.






 Die beiden brachten eine bunte Mischung aus Beatlessongs, alten irischen Liedern und aktuellen Songs zustande. Erst Sahne!!
Nach diesem Genuss reichte es uns aber dann langsam für heute und so machten wir uns auf den Weg zurück ins Hotel.

Samstag, 21. Juli 2012

14.Tag-Swiss Cottage-Dunmore Cave-Kilkany Castle


14. Tag- Samstag, 21.07.2012
Vorsichtig schlichen wir in den Frühstücksraum. Was würde uns heute wieder alles erzählt werden? Aber die Dame des Hauses hatte sich scheinbar schon an uns gewöhnt, von ein paar Anweisungen wie  „nein, da könnt ihr nicht sitzen, hierher müsst Ihr“ und den penetranten Kannen- und Tellerrücken vor der Nase mal abgesehen, ging alles gut. Wir bekamen sogar Obst für die Fahrt mit!

Unser erster Weg war heute kurz, wir fuhren lediglich 3 km weiter zum Swiss Cottage. 










Dieses hatte die Familie Butler, die im Cahir Castle residierte, errichten lassen, weil es damals als schick galt, das Bauernleben zu simulieren. Und so baute man sich ein Cottage in ländlicher Umgebung, zog sich einfache Kleider an und machte Einen auf Landwirt. Eingeführt wurde diese Idee übrigens in Frankreich von Marie Antoinette, die sich in Versailles einen Pseudobauernhof errichtete, in dem sie mit ihren Hofdamen Schäferinnen spielte.
Das Swiss Cottage hat sehr viel Charme. 



 Insbesondere die Balkone haben mich begeistert. Swiss Cottage wurde es genannt, weil man sich damals die schweizer Bauernhäuschen so vorgestellt hatte…















Danach wollten wir auch Mal unter Irlands Hügel blicken und so fuhren wir zur Dunmore Cave.











Die Höhle ist nicht nur wegen seiner Tropfsteine bekannt, hier wurden auch diverse Funde aus der Wikingerzeit getätigt. 



Im Jahre 928 wurde die Höhle auch geschichtlich im Zusammenhang mit einem großen Wikinger-Massaker erwähnt. 






 
Kaum hatte uns das Tageslicht wieder, fuhren wir nach Kilkenny. Wir wollten gemütlich durch das Städtchen schlendern und die Burg besichtigen. Was wir nicht erwartet hatten, waren die Scharen von Touristen.  Voller Entsetzen beschlossen wir, lieber erst einmal das B&B aufzusuchen, vielleicht würde sich später das Ganze etwas entspannen. Dort wurden wir mit Kaffee und Tee begrüßt, was wir uns auch gerne schmecken ließen. Frisch gestärkt wagten wir uns dann in den Trubel.
Zuerst besichtigten wir das Castle. 



Hier durften wir selbst, also ohne Führung durch die Räumlichkeiten wandern. Diese waren sehr gut restauriert und auch die Beschreibungen waren sehr informativ. 





 
Das Castle selbst wirkt sehr beeindruckend und imposant. Der dazugehörende Garten ist schön arrangiert. Da heute Samstag war, tummelten sich die Brautpaare mit ihren Fotografen in dieser dafür ausgezeichnet geeigneten Umgebung, was mein Fotografenauge natürlich sofort bemerkte…


















Nun knurrte der Magen. Wir waren etwas skeptisch, ob sich hier neben den teuren Restaurants auch ein gemütliches Pub finden würde, bis mein Blick in eine Seitengasse fiel. Und siehe da, wir entdeckten nicht nur ein gemütliches Pub, sondern ein uriges Pub mit einem gemütlichen Innenhof. Im dortigen Biergarten verbrachten wir den Abend. Und damit das Glück noch einen drauf setzte, merkten wir, als wir beim Rausgehen um die andere Ecke bogen, dass wir direkt bei unserem Parkplatz gelandet waren… Manchmal läuft’s eben… 




13.Tag-Blarney Castle-Rock of Cashel-Cahir


13. Tag, Freitag 20.07.2012
Heute mussten wir leider unser wunderschönes B&B, das Forgefield House in Kenmare, verlassen. Wir hatten eine so schöne Zeit dort, es hatte hier einfach alles gepasst. Und als ob er sich von uns verabschieden wollte, ließ sich beim Frühstück auch noch der Fuchs blicken und lief quer über die Wiese…
Von Kenmare aus fuhren wir zuerst nach Blarney. Das bekannte Blarney Castle liegt in einer wunderschönen Parkanlage. 

 


Bekannt ist Blarney in Irland durch den Stone of Blarney, der, wenn man ihn auf dem Rücken liegend küsst (und der ist ganz oben auf der Burg, man rutscht praktisch mit dem Kopf über die Burgmauer hinweg), erhält man die Gabe der Beredsamkeit. Ich schwitzte Blut und Wasser, ob sich meine Frau da hinlegen wollte… Reden kann sie nämlich schon… Aber dieser Kelch ist an mir vorbeigegangen.












Nach der Burgbesichtigung, bei der man engste Passagen überwinden muss, dafür aber mit einem herrlichen Ausblick belohnt wird, wendeten wir uns dem Giftgarten zu.




 Hier waren die verschiedensten giftigen Pflanzen zu sehen, darunter auch bekannte Arten wie Tabak, Marihuana, Rhizinus und solche, bei denen man nicht gleich an seine giftige Wirkung denkt wie Rhabarber oder Eukalyptus. Auch Pflanzen aus dem Harry Potter Büchern sind hier zu finden, so der Wolfswurz und die Alraune.

Bei den Stallungen erholten  wir uns bei einer Kaffeepause, die ganze Anlage war viel größer, als vorher gedacht. Aber wir wollten ja noch einiges sehen und daher hielten wir uns nicht allzu lange dort auf. Die nächste Überraschung bot der Druidengarten, in dem es viele Hinweise auf Hexen und Druiden gab. In diesem geheimnisumwitterten Garten fanden sich auch zwei Wasserfälle, diverse Bambusarten, alte Weidenbäume, Dolmen und Höhlen und natürlich die bekannten Wishing Stairs. Angeblich wird ein Wunsch erfüllt, wenn man die Treppen rückwärts und mit geschloßenen Augen hinabschreitet... Na ja... ;-)





 
Weiter ging es die mit Rosen und sonstigen bunten Blumen gesäumten Wege. Alles wirkte sehr gepflegt, aber doch nicht zu geplant. Gerade richtig!

Nach diesem schönen Schlendern durch die Parkanlagen wollten wir noch etwas in Kultur machen. 









Wir fuhren zum Rock of Cashel, einer alten Kathedrale. Es wäre der erste Urlaub, an dem wir keine verhüllte Sehenswürdigkeit gesehen hätten. Damit die Tradition nicht unterbrochen wurde, zeigte sich die alte Kathedrale von seiner schönsten Seite aus mit Baugerüsten und Planen verdeckt. Sehr schade. 











 

  
Trotzdem lohnte der Besuch. Die Kathedrale blickt majestätisch von einem Hügel auf seine Schäfchen – oder in diesem Fall Kühe. Die Restaurierungen sind dringend nötig, man darf ja froh sein, wenn solche Bauten erhalten werden. Was uns etwas zum Schmunzeln gebracht hat, war das Bild vom Queenbesuch. Was macht denn die Dame da????

 










Inzwischen war es schon sehr später Nachmittag, so suchten wir unser heutiges B&B. Diese Nacht wollten wir im Gefängnis verbringen. Das Carrigeen Castle wurde nur einen Steinwurf weit weg vom Cahir Castel gebaut, um dort die Betrunkenen und Gefangenen unterzubringen. Hier waren wir schon gespannt, wie die Gastgeberin sein würde, über die wir in den verschiedenen Bewertungsseiten schon die verrücktesten Dinge gelesen hatten. Aber für eine Nacht war das egal, die außergewöhnliche location war uns da wichtiger. Die Dame des Hauses erwies sich dann tatsächlich als etwas sonderbar. Zuerst wurde meine Frau gefragt, ob sie denn hingefallen wäre, weil die Hose so zerrissen war (sie hatte ihre coole Jeans mit den Löchern an), dann wurde ich mehrfach darauf aufmerksam gemacht,  nur ein Gepäckstück auf einmal nach oben zu bringen und ja aufzupassen, dass ich an nichts stoße! Meiner Frau glaubte sie nicht, dass wir Deutsche wären, weil ihr Englisch so klar amerikanisch sei. Deutsche würden anders Englisch sprechen, das wüsste sie schließlich, denn wöchentlich hätte sie deutsche Gäste. Sie wollte dann wissen, wo wir denn schon überall gelebt hätten außer in Deutschland… So ging das weiter, bis wir uns höflich ins Zimmer verzogen. 
 

Der Besuch der Stadt Cahir am Abend hat uns eher enttäuscht. Das Städtchen hat keinen Flair. Aber das Essen in dem gemütlichen Pub war gut und überreichlich. Da wären noch Zwei satt geworden.
Pappensatt gingen wir zurück in unser Quartier und zogen für diesen Tag die Kerkertür hinter uns zu.