Heute ist Geburtstags-Tag, wie Pumuckel sagen würde. Sowohl
meine Tochter als auch ich feiern heute Geburtstag, ich meinen Runden, der Anlass
für diese Reise.
Gleich beim Aufwachen wird mir von meiner Frau liebevoll
gratuliert. Kurz darauf erwartet mich auch schon ein üppig gedeckter
Frühstückstisch und die restlichen Gratulanten. Erst einmal tauschen aber Corinna
und ich unsere Geburtstagswünsche aus, das ist unser jährliches Ritual.
Dann frühstücken wir. Meine Frau will mittendrin unbedingt
ein Foto von einer Heuschrecke in der Ecke des Fensters haben. Ich nehme den
Fotoapparat aus der Tasche, mache das Foto und bemerke die langen Gesichter am
Tisch nicht.
Wir frühstücken gemütlich weiter, als hinter mir auf einmal
ein Summen ertönt. Ich drehe mich um und sehe ein Minidröhnchen auf mich
zusteuern. Sowas… Es landet vor meinen Füssen, ich hebe es auf, und lese den
Aufkleber: „Ich bin nur das Baby, zuhause wartet meine Mami“. Ich kann es nicht
fassen, ich habe tatsächlich meinen großen Wunsch erfüllt bekommen, eine
Drohne, mit der passenden Vorrichtung für meine GoPro. Meine Tochter hat das
alles organisiert und Freunde und Bekannte zum Mitzahlen animiert. Ich bin
fassungslos und völlig neben der Spur.
Nach einer Dankesrunde meint Mau, ich solle doch mal ein
Foto von der Szenerie machen, am Besten mit Weitwinkel, damit auch alles gut
erfasst ist. Ich greife zum Fotorucksack, will mein Weitwinkelobjektiv
rausnehmen und kapiere endlich, warum die Meute heute so fotoverrückt ist. Das
Weitwinkel ist weg, dafür lacht mir der Smilie auf meinem neuen Makroobjektiv
entgegen, das Geschenk meiner Frau. Die haben alle darauf gewartet, dass ich
das richtige Fach an meinem Rucksack öffne.
Jetzt weiss ich vor lauter Begeisterung gar nicht mehr, was
ich sagen soll, was für ein wunderschöner Tag!
Wir verbringen die nächsten Stunden gemütlich am Pool. Ganz
relaxed zünden Mau und ich uns unsere Zigarren an, die wir extra für diesen
Anlass besorgt haben. Corinna wird in die Mitte genommen und wie direkt aus
einem Mafiosofilm entsprungen geben wir Drei ein Bild absoluter Zufriedenheit
ab.
Nach einer ausgiebigen Plantsch- und Wasserspritzrunde mit
dem zweiten Geburtstagskind geht es ab in Richtung der Agios Antonius Schlucht.
Diese wurde uns von unserem Vermieter empfohlen, sie befindet sich, im
Gegensatz zu den größeren und bekannteren Schluchten, nur ein paar Kilometer
entfernt in Richtung Berge.
Der Tipp erweist sich als goldrichtig. Wir stellen unser
Auto am Parkplatz ab und wandern am Restaurant vorbei in Richtung Schlucht. Es
sind nicht viele Touris da, der Bus, der
hier Halt gemacht hatte, sammelt gerade seine Fahrgäste ein. Ufff… Glück
gehabt.
Wir wandern eine zeitlang den leicht steinigen Weg entlang,
besichtigen die kleine Kapelle und den Miniwasserfall, als sich die Schlucht
öffnet und einen Ausblick auf eine fantastische Landschaft bietet.
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