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Donnerstag, 26. Mai 2016

Reisebericht Thailand, 2016 - 6. Teil



Für Sonntag, es ist Muttertag, haben wir uns für 10 Stunden einen privaten Fahrer gemietet, der uns nach Wunsch quer durchs Land fährt. Sabine hat die Tour schon von zuhause aus geplant und abgesprochen.

Wir beginnen mit Elefantenreiten. Dazu geht es in den Asia Safari Park, wo wir von einer fröhlichen Dame begrüßt werden. Wir zahlen 700 Baht pro Person und sie führt uns an einem Kakadu und einem Ara vorbei, („aufpassen, die beiden klauen gerne Sonnenbrillen vom Kopf“) zu den wartenden Elefanten.


Ein fantastischer Anblick, voller Erwartung gehen wir zur Einstiegsplattform hinauf, zwei Elefanten warten schon auf uns. Wir setzen uns vorsichtig auf die Sitzbank, die unser Elefant auf dem Rücken trägt und schon geht es los.
Die ersten Schritte sind noch etwas komisch, man muss sich auf das Gewackle erst einmal einstellen und lernen, sich entsprechend mitzuwiegen. Aber schon nach ein paar Meter haben wir es im Griff und geniessen diese ungewöhnliche Transportart.

Es geht einen schmalen Pfad den Berg hoch, mitten durch den Wald. Seitlich befinden sich ein paar Hütten, in denen die Mahuts, die Elefantenführer, wohnen. In dem einen Haus wird gerade Wäsche gewaschen, in großen Wannen per Hand. Vor der anderen Hütte sitzt eine junge Dame bei der Morgenpflege, sie putzt sich die Zähne und schüttet sich dann eine Kelle voller Wasser ins Gesicht: Einfaches Landleben in Thailand…


Unser Elefant ist ein bisschen eigenwillig, er marschiert dann, wenn er mag, wenn nicht, bleibt er einfach stehen, reibt sich den Hintern an der Steilwand oder widmet sich wasserfallartig seinen sonstigen körperlichen Bedürfnissen J . Appetit hat er scheinbar auch, der Bambus hat es ihm angetan, was seinem Mahut gar nicht gefällt, Elefanten, zumindest unserer, regieren auf Bambus mit Blähungen und Bauchweh, also hält er ihn geschickt vom Fressen ab.



Dann geht es zu einem kleinen Fotopoint, der Mahut steigt ab und macht ein paar Bilder von uns. Dazu dürfen wir uns direkt auf den Nacken des Tieres setzen. Das ist gleich nochmal doppelt so aufregend.
Ich fasse es fast nicht, aber ich darf da sitzen bleiben, als die Tour weitergeht. Gar nicht so einfach, da es nichts zum Festhalten gibt und der Weg steil aufwärts bzw. abwärts führt, aber nach kurzer Zeit habe ich den Dreh raus.



Die Tour geht eine halbe Stunde, diese vergeht wie im Flug, wie immer, wenn etwas Spaß macht. Aber für die Bandscheiben ist der Zeitraum mit den ungewohnten Bewegungen lang genug gewesen…


Auf einem Holztisch stehen frisch aufgeschnittene Ananasscheiben und Wasser für uns bereit, aber auch die Elefanten sollen ihre Belohnung bekommen. Wir kaufen ein Schälchen Bananen für 50 Baht und füttern die wackeren Tiere. Das macht richtig Spaß.


Der Park hat noch ein paar Tiere zum Betrachten, allerdings lohnt es sich hierfür nicht unbedingt: Zwei Alligatoren, Affen, diverse Vögel, unter anderem Pfaue und Papageien.

Wir begeben uns zu unserem Auto, um das nächste Etappenziel anzupeilen: Eine Cashew Factory.
Cashews sind auch in Thailand teuer. Als wir den Vorgang, wie man zu dem essbaren Leckerbissen kommt, erklärt bekommen, ist auch klar, warum:
Die Cashew ist eigentlich keine Nuss im herkömmlichen Sinne, sondern ein Fortsatz an dem Cashew-Apfel, der übrigens auch verwertet wird und zu Marmelade oder Saft verarbeitet wird. Die Schale der Nuss enthält ein toxisches Öl, das Ätzungen verursacht.
Daher wird diese samt den darin enthaltenen Kernen erst einmal geröstet, anschließend von der Umhüllung befreit. Der Kern mit der harten Schale wird dann auf eine Apparatur gespiesst, und manuell aufgeknackt. Mit einem Spitzbohrer wird dann der Kern herausgehebelt und anschließend geröstet.
Dies wird alles nach wie vor von Hand gemacht, Maschinen werden in diesem Produktionszweig nur sehr selten eingesetzt.

Wir kaufen ein paar Päckchen der leckeren Nüsse, dann geht es wieder weiter, das nächste Ziel ist Takua Pa.
Dort ist am Busbahnhof Markt, den wollen wir uns ansehen, da dieser kein Touristenmarkt, sondern ein Einheimischenmarkt ist. Das Angebot ist entsprechend, von Küchenrolle über Waschmittel und Zahnbürsten hin zum herrlich aussehenden Gemüse und Obst, Chilipasten, und letztendlich wieder Fisch und Fleisch.

Wir müssen herzlich lachen, als wir zwischen dem präsentierten Fleisch eine schlafende Katze entdecken.




Wir beschließen, nun erst mal zum Hin Lad Wasserfall zu fahren und danach erst die Old Town zu besuchen, weil ab späteren Nachmittag der Chinesenmarkt aufgebaut ist.

Beim Hin Lad geht es schon gesellig zu, hier treffen sich Einheimische zum Baden und Tubing. Letzteres ist bei dem niedrigen Wasserstand etwas schwer, was aber keinen davon abhält, es trotzdem zu versuchen.
Unser Guide gibt zu, dass ihm der Weg zum Wasserfall nicht bekannt ist, er würde sich aber drum kümmern, es heraus zu bekommen. Seine Nachfragen bei der badenden Bevölkerung führen zu nichts (wahrscheinlich weil der Wasserfall so klein und bei Trockenheit fast verschwunden ist), er will daher bei seiner nahe wohnenden Verwandtschaft nachhaken.
Wir bedanken uns herzlich, beschließen aber, die Suche bleiben zu lassen und stattdessen der Freizeitbeschäftigung der Einheimischen zu folgen und ein herrlich kühles Bad in dem Fluß zu nehmen.
Die Familie des Guides kommt dennoch auf nen Sprung vorbei, schließlich ist der Cousin nicht so oft in der Gegend, und versorgt uns mit Bier, Wassermelone und Satay-Spießchen. Ein selten freundliches Volk, da könnte sich bei uns mancher eine Scheibe abschneiden!

Nachdem unsere Badesachen wieder trocken sind, geht es weiter.
Der Markt in Takua Pa Old Town ist inzwischen geöffnet. Über die gesperrte Hauptstraße hinweg sind links und rechts Stände mit Kleidung (chinesische Kleidung in all ihrer besonderen Eigenheit) und mit diversen selbstgemachten Leckereien aufgebaut. Das geht von gedünsteten oder gebratenem Fleisch und Fisch über Curries zu Süßwaren.




Der Straßenzug selber hat eine interessante Optik. Die alte Bauweise in der historischen Zinnstadt hat ihren ganz eigenen Charme, dazu die vielen, vielen Kabel mit der undurchsichtigen Anordnung. Elektriker ist in Thailand ein Beruf mit sieben Siegeln:

Nach diesem langen und ereignisreichen Tag sind wir nun doch rechtschaffen  k.o. und lassen uns von unserem Fahrer ins Hotel bringen.

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