Heute gehen wir ins Java House zum Frühstücken, was sich als
eine gute Entscheidung herausstellt. Ich wähle das Hausfrühstück, welches aus
einem leckeren, riesigen Buttercroissant mit Marmelade, einer großen Schale frischem Obst und aus Kaffee
besteht. Meine Frau freut sich über ihren Bagel mit Butter und Marmelade, ihr
Lieblingsfrühstück.
Frisch gestärkt geht’s in Richtung Metro. Heute steht das
Kapitol auf dem Plan, dieses Mal wollen wir aber Metro-Erfahrung sammeln, der
gestrige Tag wirkt noch etwas nach, die Füße sind noch immer etwas schwer. Aber
das gibt sich mit der Bewegung. An der Metrostation weist uns eine freundliche
Bedienstete in die Geheimnisse des öffentlichen Nahverkehrs der Stadt ein. Wir
kaufen uns eine SmarTripkarte und los geht’s.
An der Union Station,
dem Bahnhof der Stadt, steigen wir aus. Das Gebäude ist ein architektonisches
Schmuckstück. Von hier aus gehen wir direkt zum Kapitol. Heute ist der Himmel
etwas bedeckt, aber solange es nicht regnet, ist uns das egal. Nur für die
Fotos wäre blauer Himmel natürlich etwas schöner…
Im Kapitol müssen wir unser Gepäck erst einmal von allem
Essbaren befreien, man darf nichts mit hineinnehmen, auch kein Wasser, aber das
war ja bekannt. Kaum drinnen buchen wir wieder unsere Führung um, auch heute sind
wir eher als erwartet losgekommen. Die Führung beginnt unmittelbar, ein
strenger Angestellter hält die Gruppe in Schach, keiner darf aus der Reihe
tanzen, sonst gibt’s Schimpfe. Ist ja verständlich, wenn man bedenkt, wo man
sich befindet…
Die Führung beginnt mit einem 13-minütigen Film über die
Bedeutung des Kapitols und die politische Ordnung. Sehr interessant, wenn auch
sehr patriotisch. Dann dürfen wir das Haus besichtigen. In der Kuppel dann eine
kleine Enttäuschung: Auch innen ist logischerweise ein Teil der Kuppel
verhängt, es darf ja nichts herunterfallen und die Besucher treffen. Der
Tourführer erklärt die zahlreichen Statuen und Bilder, er hat ein großes Wissen
und kann jede Frage beantworten, redet aber wie ein Wasserfall und relativ
gleichtönig, so dass die Gedanken unwillkürlich abschweifen und man beginnt,
sich lieber selbst umzusehen –natürlich immer brav bei der Truppe :-)
Dann geht es zu den alten Sitzungssälen. Hier lebt
Geschichte, anders kann man es nicht sagen. Nach der Tour sehen wir uns noch
die Ausstellung mit den verschiedenen Modellen des Hauses, wie es zu den
verschiedenen Epochen ausgesehen hat. Dazu werden jeweils die wichtigsten
Zeitgeschehnisse aufgezeigt. Sehr interessant.
Nach dem Kapitol gehen wir hinüber zum Jefferson Gebäude, wo
sich die weltgrößte Bibliothek befindet.
Die Innenarchitektur begeistert uns
sogar noch mehr als die des Kapitols. Wir besehen uns die beiden Bibeln. Es ist
eine Mainzer Bibel und eine Gutenbergbibel ausgestellt.
Dann geht es zum Highlight des Bibliotheksbesuches. Wir
blicken von der Galerie auf den großen Lesesaal hinab. Da wird der Brustkorb
eng…. Wir stehen praktisch vor dem gesammelten Wissen der Menschheit, schon die
Luft riecht ganz anders. Ein fantastischer Anblick. Im runden Lesesaalauf
unserer Höhe finden sich Statuen von bedeutenden Menschen der Geschichte und
Wissenschaft.
Nun weiter in Richtung Supreme Court, den wir allerdings nur
von außen besehen.
Das Kapitol will auch noch von seiner anderen Seite
betrachtet sein, also gehen wir hinunter zum Ulysses Grant Memorial. Jetzt
scheint auch die Sonne, genau zur richtigen Zeit. Schade ist es trotzdem, dass
wir die Kuppel nicht in seiner eigentlichen Pracht, also ohne Gerüst, bewundern
können.
Der nächste Weg führt uns nach Chinatown. Aber zuerst gönnen
wir uns einen Mocca-Frappuccino und Cupcakes zur Stärkung,es ist immerhin schon
halbvier vorbei. Wahnsinn, wie schnell heute die Zeit vergangen ist.
Chinatown ist immer wieder einen Blick wert, egal wo man es
sich besieht. Es ist einfach eine Welt für sich.
An der dazugehörigen Metrostation sehen wir dann einen Mann,
der sich für die Fotokategorie „Menschen individuell“ eignet. Dieser Mann setzt
sein Verkaufsprodukt, Sonnenbrillen, gut in Szene…
Um halbsechs erreichen wir unser Hotel. Ab unter die Dusche
und etwas ausruhen. Abends geht’s dann zu Annie’s Paramount Restaurant, wo wir
gerade noch einen Platz bekommen. Als wir unser Essen bekommen, Turkey Roast
für mich, der Houseburger für meine Frau, ist uns auch klar, warum es so gut
besucht ist. Extrem lecker… Nach einem Bier an der Bar ist auch dieser Tag zu
Ende…