Jetzt ist es so weit, die Stadt des Jazz und Laissez-Faire wartet auf uns. Heute geht’s nach New Orleans (NOLA), wo wir den Rest der
Urlaubszeit verbringen werden. Naja, ehrlich gesagt in Metairie, einer kleinen
Vorortsgemeinde (klein für USA Verhältnisse), die direkt mit NOLA zusammengewachsen ist. Wir haben hier ein Haus mit
Garten gemietet und sind schon gespannt, ob die Bilder der Realität
entsprechen.
Aber zuerst wollen wir noch den Sümpfen einen Besuch
abstatten. Unser Ziel ist das Jean Lafitte Preserve, das Barataria Gebiet, wo
man ausgedehnte Wanderungen durch die Sumpflandschaft unternehmen kann. Unser
Sinn steht uns eher nach eigenen Erfahrungen als nach Sumpfbootfahrten, wo man die
Tierwelt künstlich heranlockt (was nicht heisst, dass es uns nicht doch noch im
Laufe des Urlaubes einfällt, eine solche Fahrt zu machen).
Vom Parkplatz aus führt ein Holzpfad in den Sumpf hinein. Es
erwartet uns eine fantastische Landschaft aus Mangrovenbäumen, herabhängendem
Moos und Baumstümpfen, den „knees“.
Schon nach 5 Minuten Wanderung durch diesen
atemberaubenden Anblick, blickt wiederum uns etwas aus dem von kleinen
Blättchen übersätem Sumpfwasser an: Unser erster Alligator. Wir betrachten das
Tier mit einigem Respekt von allen Seiten. Sieht er hungrig aus? Bewegt er
sich? Wir beschließen, dass er satt sein muss, er würdigt uns keines Blickes,
und ich fange an Fotos zu schießen.
Wir stellen fest, es ist schon eine ganz andere Sache, einem Alligator in freier Wildbahn zu begegnen, kein Zaun, kein Gitter, nichts trennt uns von dem riesigen Reptil. Uns ist bewußt, dass wir sehr, sehr vorsichtig sein müssen.
Weiter geht es den Pfad entlang. Meine Frau, die seit Tagen
mit einer heftigen Erkältung kämpft, setzt sich auf eine der Bänke, um ein
bisschen Luft zu holen, da fällt ihr Blick auf das Schilfgras. Sind das
aneinander gekuschelte Schnecken, die hier in der Sonne glänzen? Wir blicken
näher hin: Nein, eine Schlange sonnt sich gemütlich auf den langen Blättern.
(Hier sollte man schon mal erwähnen, dass Sabine eine Schlangenphobie hat).
Auf dem weiteren Weg begegnen uns neben verschiedenen,
scheinbar immer größer werdenden Spinnen...
noch zwei weitere Schlangen (von
denen, die wir gar nicht entdeckt haben, mal abgesehen) und als wir schon fast am
Ende unserer Wanderung angekommen sind, entdecken wir dann dieses
Prachtexemplar:
Meine Frau behauptet - nicht ganz ernst gemeint -
felsenfest, das sei ein Weibchen, der Gesichtsausdruck sei eindeutig und die
Augen ebenfalls. Aber entscheidet selbst.
Nach einigen Fotos wird der Allgator unruhig, zuerst bewegt sich sein Schwanz, dann ein Fuß. Er reagiert auf das Klicken des Auslösers. Wir lassen ihn nun lieber in Ruhe.
Nach diesen erinnerungswerten Erlebnissen fahren wir nun zu
unserem Haus. Schließlich müssen wir heute auch noch ein bisschen was
einkaufen, der Kühlschrank will gefüllt sein.
Am Haus angekommen, atmen wir erleichtert auf. Es ist
einfach perfekt. Alles so, wie es auf den Fotos abgebildet war und das Beste
sind die Terrasse und der Garten. Auch die Wohngegend ist sauber, gehoben und
in unmittelbarer Nähe finden sich Geschäfte, Lebensmittelmarkt und Restaurants.
Ein Traum. Hier lässt es sich die nächste Zeit aushalten.
Wir gehen noch in den Supermarkt und holen uns zum
Abendessen Pizza von Pizza Hut (gehört 1x im Urlaub dazu). Jetzt geht der
Erholungsteil des Urlaubes an.