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Mittwoch, 11. Juli 2012

3.Tag-Carrick-a-Rede-Bridge, Giant's-Causeway, Dunluce-Castle, Londonderry


3. Tag Dienstag, 10.07.2012
Vorsichtig schauten wir aus dem Fenster. Wenn es heute regnete, würde ein Tag voller Naturerlebnisse ins Wasser fallen, gar nicht möglich sein… Aber wir hatten Glück. Das Wetter  war zwar nicht überwältigend, aber trocken!
Voller Elan starteten wir zur Carrick-a-Rede-Rope-Bridge, die um 10 öffnete, wir wollten dort sein, bevor der große Andrang der Reisebusse kam. Unser B&B war nur 5 Minuten davon entfernt. Wir wären auch pünktlichst dort gewesen, wenn uns nicht etwas passiert wäre, worauf man in Irland vorbereitet sein sollte: Eine Herde Schafe wurde die Straße hinunter getrieben und so fuhren wir in „Schafschritttempo“ hinter den fröhlich määääähenden Tieren her. Das war ein schöner Anblick!
Noch 2 Mal um die engen Kurven und dann waren wir an der Rope-Bridge – zumindest fast, gute eineinhalb Kilometer Wanderweg an der beeindruckenden Küste entlang  stand uns noch bevor. Und dann war sie da, die Hängebrücke… 

Ein ganzes Stück kürzer als erwartet, dafür aber über eine gute Höhe und immer in Bewegung. Der Übergang wird von 2 Angestellten höllisch bewacht, es dürfen immer nur max. 8 Personen auf der Brücke sein. Meine Frau mit ihrer Höhenangst ging stoischen Blickes nach oben tapfer über die Brücke. Ich hatte hier aber  Bedenken, ob ich sie auch überreden konnte, wieder zurück zu gehen.

Der Blick von der kleinen Anhöhe über das Meer war fantastisch. 

An den Klippen hingen kreischend die Möwen – entsprechend natürlich duftete es auch. Der Wind pfiff einem ganz schön um die Ohren. Durch unser frühes Ankommen, waren noch relativ wenig Besucher dort aber am Rückweg kamen uns dann die Menschenmassen entgegen…
Wir fuhren weiter zum nächsten Naturschauplatz, dem Giant’s Causway. 
Der Legende nach hatte ein irischer Riese seinen schottischen Gegenspieler herausgefordert. Also nun der Schotte in Sichtweite kam, merkte der irische Riese, dass dieser ein ganzes Stück größer war, als er gedacht hatte und bekam es mit der Angst zu tun. Sein schlaues Weib hatte die Lösung und verkleidete ihn als Baby. Als der schottische Riese den verkleideten Iren sah, erschrak er, denn wenn die Babys schon so groß waren, wie sahen dann erst die Erwachsenen aus? Und so drehte er ängstlich um und rannte mit Riesenschritten zurück nach Schottland. Durch seine Tritte entstand dann der Giant’s Causeway mit seinen Steinformationen.
Auch den Causeway erreicht man erst nach einer kleinen Wanderung man könnte auch den Shuttlebus nehmen, aber dann sieht man ja nichts bzw. kann nicht zum Fotografieren stehen bleiben) Der Causeway ist ein beeindruckendes Stück Erde. Sowohl farblich als auch der Steinformen und deren Anordnungen nach. 6-eckige Säulen in schwarzen und in braunen Farbtönen stehen dicht an dicht in verschiedenen Höhen. Leider war hier um die Mittagszeit schon sehr viel Trubel, was das Fotgrafieren nicht erleichtert.
Nach dem Causeway besahen wir uns das Dunluce Castle. Diese Burg wurde dadurch berühmt, dass die Küche, die direkt an den Klippen lag, abgerutscht und ins Wasser gefallen war. Uns erwartete eine sehr gepflegte Ruinenanlage, deren Besichtigung auf alle Fälle eine Empfehlung ist. Lustig fand ich auch, dass der Graf  der Burg bereits im 17. Jahrhundert eine Bowlingbahn einbauen liess, was geschichtlich dokumentiert ist.  
Dann reichte es uns für den Moment und wir suchten uns einen Tea Room, wo wir erst einmal gemütlich die lokalen Kuchenspezialitäten probierten: Apple Pie und Apple Fudge Cake. Sehr lecker.
Dann brachten wir noch das letzte Stück zu unserem heutigen Etappenziel, (London)Derry, hinter uns. Unser heutiges B&B, die Troy Hall, war ein optisches Highlight. Ein kleines Herrenhaus in rotem Backstein, verziert mit lauter Türmchen umgeben von englischem Rasen. Die Besitzer waren sehr nett, das Zimmer erstaunlich geräumig. Aber schon nach kurzem Aufenthalt zog es uns hinunter in die Stadt, wir wollten noch ein paar Sehenswürdigkeiten in Augenschein nehmen, wie die Peace Bridge, die Guildhall und die alte Stadtmauer. 

Auch hier in Derry waren wir verwundert, wie ausgestorben die Stadt schon um 6 oder 7 abends wirkt.
Fürs Abendessen hatten wir einen Tipp unserer Gastgeber bekommen: Das Quay West, ein Lokal, in dem es montags und dienstags 50% auf alles gab. Das nutzten wir auch gleich aus. Im Restaurant war es proppenvoll, so dass wir an der Bar auf unseren Tisch warten mussten. So ein Pech aber auch etwas verwundert stellten wir in unseren Sweatjacken und Jeans fest, dass der größte Teil der Anwesenden in Cocktailkleidern und Anzug erschienen war, was sich aber bei einem Plausch mit den Einheimischen an unserem Tisch schnell aufklärte: Heute war graduation, die Leute feierten ihren Abschluss an der Uni! Das Essen war sehr lecker, wir wählten eine Beef & Guiness Pie, also ein typisch englisches Gericht und ein 50/50, ein gebratenes Hühnchenfilet mit einem kleinen Steak, dazu Salat, Erbsenpürree und Knoblauchkartoffeln.
Sehr müde fielen wir dann in unser Bett, heute hatten wir viel gesehen, waren viel gewandert und somit berechtigterweise erschöpft.

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