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Donnerstag, 16. Oktober 2014

14. Tag – 12.10.2014 – New Orleans – House of Blues und French Quarter



Für den heutigen Tag haben wir 2 Plätze für das Gospel-Brunch im House of Blues vorreserviert. Wir fahren um 9 los, wieder zu unserem Parkplatz, der liegt ja recht günstig. Allerdings ist die Autobahn gesperrt, was uns doch ein paar nicht eingeplante Minuten kostet. Aber so sehen wir wieder eine neue Ecke von NOLA.
Vom Parkplatz aus gehen wir dann schnellen Schrittes hinunter zur Decatur Street. Das Streetcar haben wir soeben verpasst, wir können nur noch hinterhersehen. Die nächste kommt vermutlich erst in ca. 10 Minuten, daher geht’s auf Schusters Rappen hinunter zum Quarter.
Am House of Blues angekommen, reihen wir uns in die Schlange der Wartenden ein. 
Ganz schöner Andrang, gut dass wir Karten haben, sonst wär’s eher schlecht, noch einen Platz zu bekommen.
Das Buffet ist gut gefüllt, da kann man nicht meckern und die Menge verteilt sich, so dass man nicht anstehen muss. Dazu gibt’s bottomlessMimosa (Sekt mit Orangensaft, soviel man will), sobald das Glas leer ist, wird nachgeschenkt.

 (Im House of Blues gilt Fotografier Verbot...Daher Handy-Fotos)

Die Show beginnt. Die 63-jährige Queen ist ne Schau. Tolle Stimme. Und sie hat Musik in den Adern, das sieht man, sobald ein anderer aus der Gruppe dran ist, steppt sie mit. Nacheinander führen die Gruppenmitglieder Ihren Part vor. Am besten gefällt mir persönlich der Bassist, der eine klasse Einlage bietet. Meine Frau ist hingerissen vom Saxophon.
 

Schließlich geht die Show ihrem Ende zu. Die Queen frägt nun noch, wer heute Geburtstag hat und es melden sich prompt 5 Leute. Der älteste, mit 85, bekommt ein T-Shirt, der Rest Glückwunschkarten mit Unterschrift. Die nächste Frage lautet dann, welche Paare heute Jubiläum feiern. Und ich Depp erinnere meine Gattin noch kurz vorher, dass heute wir  25-jähriges standesamtliches Jubiläum haben (was wir grundsätzlich nicht feiern, da für uns der kirchliche Hochzeitstag gilt). Aber meine Frau, hält sich natürlich da nicht zurück und gibt nach vorne Bescheid. Und schon sind wir dran. Zusammen mit einem Paar, das 3 Jahre verheiratet ist und einem lesbischen Paar, das ganze 35 Jahre auf dem gemeinsamen Buckel hat, sollen wir aufstehen und tanzen. 

TANZEN??? ICH??? NIE UND NIMMER!!!!! Und schon gaaaaar nicht vor so viel Puplikum!!!

Naja, ich bekomme die Erlaubnis, Sabine einfach im Arm zu halten, weil ich ja nicht tanze. Und so stehen wir zu einem laut meiner Frau wunderschönen, meiner Meinung nach schmalzigen Lied, aber mit einem fantastischen Saxophonsolo fest umarmt unter der Menge. Sabine genießt es sichtlich, sie kriegt sich vor Lachen kaum ein und ich mache gute Miene zum Spiel. In Gedanken singe ich "Highway to Hell". Das gibt Rache *smile*. Wir erhalten auch eine Gratulationskarte, eine wirklich schöne Erinnerung (ernst gemeint) an diesen Tag.
Nun wollen wir noch zum Voodoo-Museum. Wir schlendern durch die Straßen, Decatur, Royal, Chartres, Burbon. Heute macht es noch mehr Spaß, da sich auf den Straßen sich überall Musiker finden, die Vorführungen geben. Wir sehen z.B. eine Gruppe, die mit Gitarre und Geige wirklich gute Musik macht. 




Dann einen Rocker, der seine eigene Bühne mitbringt.  

Dazwischen kommt eine Parade mit Polizeibegleitung: Eine Hochzeit mit Musik. Wirklich klasse!





Das Voodoo-Museum enttäuscht uns. Den Eintritt hätten wir uns sparen können, da waren diverse Voodoo-Geschäfte, in denen wir waren, interessanter. 


Im Museum findet sich eine Art Ahnengalerie mit Zeichnungen und Berichten über die verschiedenen Voodoo-Priesterinnen seit Marie Laveau, der Voodoo-Priesterin schlechthin.


 Dann gibt es einen Gris-Gris-Raum und einen Altarraum. In beiden sind unzählige, verstaubte Ausstellungsstückezu sehen, an denen Besucher kleine Münzen oder andere Opfergegenstände (an dem einen Altar meist Lippenstifte und sonstige Schminkartikel (?)) hinterlassen haben. Dazu einige Heiligenstatuen und sonstige geschnitzte Figuren, die afrikanisch anmuten. Ein Sammelsurium von Gegenständen, die man natürlich mit VOODOO in Verbindung bringen kann, aber halt einfach nur rumstehen. An einem Wunschbaum soll man seinen Wunsch aufschreiebn, in einen Geldschein wickeln, den Wunsch visualisieren und dann abwarten. Wenn er sich erfüllt, soll man den Göttern danken. Wer’s glaubt! Diese 5$ Eintritt pro Nase waren nicht gut angelegt. 



 
Wir gehen weiter zum Jackson Square. Dort haben sich rund um den Park Künstler niedergelassen, dazu die Handleser und Tarotkartenleger, die wir letztes Mal schon gesehen haben. Wir drehen eine Runde. 






Am Mississippi treffen wir auf eine Gruppe, die lauthals für ihre Show wirbt. Es klingt ganz lustig, was da erzählt wird und so setzen wir uns dazu. Kurz darauf haben sich genügend Leute auf den im Halbkreis zur „Bühne“ angeordneten Stufen versammelt und es geht los.
Zuerst gibt es eine akrobatische Vorführung, die einem die Luft anhalten lässt. Die Kerle sind gelenkig und haben Kraft, das ist unvorstellbar. Einer biegt sich im Handstand komplett nach hinten und bleibt so waagrecht in der Luft, der andere hüpft im Handstand die Treppen herab und dann macht er auch noch am Geländer einen Handstand mit umgekehrten Klimmzügen. Wahnsinn!!!


Dann werden diverse Leute aus der Menge ausgesucht: 2 ältere weiße Reiche (so, die Ansage), drei junge Frauen, davon eine schwarz, eine Asiate mit Kamera und 2 Kinder, eines schwarz, eines weiss, salt&pepper. Dies sei der politisch korrekte Durschnitt.


Jeder in der Gruppe muss zusammen mit dem Showmaster etwas aufführen, wobei der Showmaster immer vormacht. Wir biegen uns vor Lachen.

Die beiden Weißen müssen sich wie Schwarze aus einer Gang benehmen, die 3 Mädels werden erst mal aufgehübscht, außer der Farbigen, die sei von Grund auf immer schön. Dann machen sie die Tanzbewegungen nach und am Schluss hebt der Showmaster sein T-Shirt. Leider klappt da das Nachmachen nicht. 

 Der Asiate kämpft zu Kung Fu Fighters und dann kommen die Kinder.

 
Diese machen Micheal Jackson nach. Am Schluß macht der Showmaster einen FlicFlac und sieh an, der kleine Farbige kann’s auch (vermutlich gehört er zur Gruppe). Der kleine Weiße zuckt die Schultern und grinst verlegen, da dreht ihn der Showmaster einmal rundherum. *lach*. Die beiden Kinder erhalten jeder 20 Dollar für’s Mitmachen. Die gucken nicht schlecht.

Nach einem lautstarken Apell  gegen Drogen und Straßengangs geht’s um die Bezahlung der Show und die Akrobaten marschieren mit Plastiksäcken herum. Jede Summe mit mind. 20 Dollar wird laut ausgerufen, die Leute geben bis zu 100 Dollar her. Ganz so viel ist es uns nicht wert, aber wir werfen doch unserenSchärfchen hinein. 




 
 
Nach diesem tollen Erlebnis gehen wir langsam wieder zum Parkplatz. Wir schauen noch an dem Friedhof vorbei, auf dem die Voodoo-Priesterin begraben ist, müssen aber enttäuscht feststellen, dass dieser heute nur bis 12 geöffnet war. Mist!
Dann gönnen wir uns noch einen Kaffee und Cheesecake, bevor wir zum Haus zurückkehren. Ein toller, erlebnisreicher Tag.




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