Montag, Mittwoch und Samstag ist jeweils Markttag in Bang Niang. Für Thailänder, zumindest für die in ländlichen Gegenden lebenden Thai, gehört es zum ganz normalen Alltag,
frische Lebensmittel wie Gemüse, Obst, Fisch und
Fleisch, auf diesen Märkten zu kaufen. sie finden in jedem Dorf 2-3x
wöchentlich statt.
Meine Frau, immer noch nicht unterzukriegen, hat für uns
einen Fußmarsch zum Markt geplant. "Bewegung tut gut", meint sie,
"ist gar nicht sooooo weit, Google sagt 50 Minuten" Hallo, Herr
Google, da müssen Sie aber noch mal in sich gehen, mit 50 Minuten ist da nichts
drinnen...
Nach ca. 70 schweißgebadeten Minuten, in denen man sich von
Schattenfleck zu Schattenfleck rettet, erreichen wir, die Eine mehr, die Anderen
weniger elanvoll, den Markt. Das in der angrenzenden Bar gekaufte Bier zischt
die Kehle runter und wir fühlen uns wie ein knapp Verdurstender nach einer
Wüstenwanderung.
Vor der Bar hat sich das thailändische Pendant zur Kelly-Family
platziert. Ein paar Kinder in allen Altersklassen sitzen hier, spielen Musik
und singen dazu im schönsten phonetischen Englisch, soll bedeuten, gesungen wie
gehört, also entsprechend intoniert.
Wir werfen einen Blick auf das gegenüberliegende
Polizeiboot, das seit der Strandung nach dem Tsunami hier steht. Das Gegenstück
dazu liegt viele Kilometer weiter südlich, nämlich bei der Turtle Sanctuary. Beide
Polizeiboote waren für den Enkel des Königs, der hier Jetski fuhr, als
Schutzbegleitung abgestellt. Der Enkel des Königs kam beim Tsunami ums Leben.
Weil ich doch tatsächlich das zweite Boot beim Bericht über
die Schildkrötenstation vergessen hatte zu erwähnen, kriegt dieses nun hier
seinen Fotoplatz:
Nun schlendern wir durch den Markt, es gibt so viel zu sehen:
Stände mit Kleidung wechseln sich mit Souvenirständen ab, dazwischen gibt es
Kosmetik und Seifen zu kaufen.
Dann kommen die Lebensmittel. Zuerst die Kochstände, an
denen sich Touristen wie auch die Einheimischen ihr Abendessen holen. Viele
Thai kommen mit dem Roller, holen sich an einem Stand eine Tüte voll mit
allerlei Leckereien und schwingen sich dann wieder auf das Fahrzeug, um der
Familie das Abendessen zu bringen.
Wir probieren auch vom Angebot. Meiner Frau und mir hat es
erst einmal eine Kartoffelspirale angetan, knusprig frittierte
Kartoffelscheiben mit einem Tütchen mit selbstgemachter Gewürzmischung zum
Drüberstreuen. Mjam…
Sissi hingegen gelüstet es nach Aussergewöhnlichem: Der
Stand mit den frittierten Krabbelviechern ist ihr ins Auge gefallen und sie
möchte davon kosten: Heuschrecken, Maden usw.
Wir anderen haben da weniger Lust drauf, Sissi hingegen
knuspert genussvoll ihr ganzes Schälchen leer.
Weiter geht es zu den Obst- und Gemüseständen. Da läuft
einem ja wirklich das Wasser im Mund zusammen, bei dem reichhaltigen Angebot
der frischen, exotischen Früchtesorten. Teils bekommt man diese bei uns gar
nicht oder eher selten, so wie Snakefruit (Wir stellen wieder fest: kann man
essen, muss man aber nicht unbedingt), Mangostine, Jackfruit oder Duran
(Stinkfrucht), bzw. nur
saftig teuer, wie Mango, Papaya, Maracuja oder
Drakefruit.
Schnell ein paar Maracujas für zwischendurch im Hotel
gekauft (Wahnsinn… 10 Stück für nicht mal 40 ct.), dann ein Stück Duran ergattert,
die mögen wir wirklich gerne, auch wenn man vorm Reinbeissen nicht unbedingt
tief durch die Nase atmen sollte J . Auch ein Stück Jackfruit muss dran glauben.
Bei den Fischständen liegt das vielfältige Angebot, dem Auge
wohlgefällig auf großen mit Eis gefüllten Kisten drapiert, aus. Für einen
Liebhaber der Meeresfrüchte ein Paradies.
Die Fleischstände hingegen sind für uns Deutsche erst einmal
etwas gewöhnungsbedürftig. Das Fleisch liegt einfach so ohne Kühlung auf den
Holztresen aus. Aber wir sind nun mal nicht daheim, Thai sehen das nicht so
eng, wie unsere deutsche Lebensmittelkontrolle. Geschadet hat uns das in
Thailand gegessene Fleisch die 3 Wochen übrigens auch nicht!
Nach dem vielen Gucken bekommen wir langsam Durst, wir haben
am Eingang noch ein Lokal entdeckt, an dem für 99 Baht Cocktails angeboten
werden. Dort lassen wir uns nieder und genehmigen uns erst einmal diese kühle
Erfrischung. Lecker!
Nach Abendessen und einem gemütlichen Plausch mit der
lustigen Wirtin machen wir uns wieder auf den Rückweg – mit dem Taxi, nicht mehr
zu Fuß!
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