07.06.2017 - 8. Tag - Kos und Alikes-See
Heute geht's nach Kos Stadt. Wir fahren schon um 9 Uhr los
und frühstücken unterwegs im Fytorio. Ein kleines Lokal im Nirgendwo mit ein
paar Eseln im Garten. Im Gegensatz zu unseren bekannten Tieren sind diese dunkelbraun
(was im Schatten leider nicht die herausragendsten Fotos ergibt)
In Kos Stadt stellen wir unser Auto auf einen der großen,
kostenfreien Parkplätze am Rande der Altstadt ab. Diese befinden sich
praktischerweise direkt an den Ausgrabungen, die wir nach einem Stadtrundgang
ansehen wollen.
Wir machen uns auf in Richtung Innenstadt. Als erstes kommen
wir an der Ausgrabungsstätte der antiken Stadt Agora vorbei,
ein antiker Marktplatz.
Dieser war durch die nahe Lage am Hafen auch gut besucht,
da mit den Schiffen auch fremde Kaufleute und somit auch eine Fülle an Waren
aus aller Herren Länder zum Verkauf angeboten werden konnte.
Von Agora aus schlendern wir durch die Gassen und finden uns
am Hafen wieder. Vor uns das weiße Polizeigebäude, gleich dahinter die ersten
Blicke auf Neratzia, die Johanniterfestung von Kos Stadt. Da wollen wir
natürlich hinein.
Das Kastell, aus dem 13. Jahrhundert ist von mehreren Wegen
durchzogen, so dass man sich gut umsehen kann. Teile der Festung sind einigermaßen
gut erhalten, aber man braucht viel Vorstellungskraft, um sich das unzerstörte
Kastell aus früheren Zeiten vorzustellen.
Man hat aber von hier oben einen schönen Ausblick auf das
Meer bzw. den Hafen.
In einer Ecke der Anlage finden wir einen Aprikosenbaum.
Reife, orangefarbene Früchte hängen daran. Wir pflücken ein paar der Früchte,
sie schmecken köstlich. Wir haben schon lange keine so "aprikosigen",
von der Sonne bis zum letzten Moment geküssten Aprikosen mehr gegessen.
An der Platane des Hippokrates vorbei. Naja, ein letzter
Rest eines alten (aber ganz sicher nicht Mal halb so alt, wie behauptet)
Baumes... Da haben wir viele andere, wunderbare Bäume gesehen, die eher eine
Erwähnung wert sind.
An einem der vielen Lokale machen wir Pause. Ich verleibe
mir einen Thunfischsalat ein, meine Frau eine Spinat-Feta-Pastete. Beides gut,
aber nicht umwerfend. Bei der Pastete wäre ein Klecks Joghurtsoße eine
Bereicherung gewesen, so ist sie leider etwas trocken.
Es geht zurück zum Parkplatz. Dort sehen wir uns das Casa
Romana an. Die Villa wurde 1933, nach einem Erdbeben, entdeckt. Nach und nach
wurden große Teile freigelegt. Die Villa war eine der größten zu dieser Zeit
auf Kos und umfasste 37 Räume. Die Fußnähe zum Markt, zum Hafen, zum Odeon,
aber auch zur Therme machten die Lage perfekt.
Im Laufe der Zeit begann man ein interessantes Projekt, die
Restaurierung der Villa, so dass man heute eine Nachbildung des Hauses
besichtigen kann. Besonders schön sind die freigelegten Zeichnungen und
Mosaike, aber vor allem der bepflanzte Innenhof.
Nach dem Casa Romana lassen wir unseren Blick noch über die
Ausgrabungen in der Nachbarschaft sowie das Odeon schweifen, gehen aber nicht
mehr direkt hinein. Nach mehreren ähnlichen Besichtigungen wollen wir uns diese
Ausgrabungen für einen weiteren Besuch der Insel aufheben. Wenn man zu viele
ähnliche Orte aufsucht, kann man die einzelnen nicht mehr so würdigen, wie sie
es verdient haben, fürchten wir.
Auf dem Rückweg biegen wir noch in Richtung Tigaki ab, dort
liegt ein großer Salzsee mit Flamingos. Die gilt es zu finden.
Tigaki selber erschreckt uns auf den ersten Anblick. Wir
haben keinerlei Lust, uns das Städtchen näher zu betrachten: Andenkenläden
neben Andenkenläden, Bars Restaurants und dasselbe von vorne. Ganze Straßenzüge
lang. Am Strand dann Hotel neben Hotel, Liegestuhl neben Liegestuhl... Das mag
für manche die Idealvorstellung eines entspannten Urlaubes sein, für uns ist
schrecklich...
Wir biegen nach links in Richtung See ab. Anfangs führt eine
befestigte Straße in Richtung See, dann ein Feldweg, dann müssen wir das Auto
abstellen, es geht zu Fuß weiter. In der Ferne sehen wir schon die Vögel,
allerdings nicht im gewohnten rosa, diese hier sind weitgehend weiß, nur wenn
sie die Flügel heben, sieht man rosafarbenes Gefieder.
Als wir am Uferrand dann vor den Flamingos stehen, hat sich
der Marsch gelohnt. Wir sehen den Flamingos eine Zeit lang zu, dann geht es ab
nach Hause.
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