Heute geht’s in das French Quarter mit seinen schönen Häusern mit den bekannten geschmiedeten Eisenbalkonen. Außerdem wollen wir die berühmte Burbon Street mit eigenen Augen betrachten.
Aber zuerst müssen wir einen Parkplatz finden, der uns nicht
den letzten Cent aus der Tasche zieht. Im Internet finden wir eine hilfreiche
Seite, die die Parkkosten berechnet und vergleicht und schon haben wir für 4
Dollar 12 Stunden Parkzeit in unmittelbarer Nähe einer Streetcar-Haltestelle,
aber durchaus auch in marschierbarer Nähe zum Quarter. Mit dem Streetcar
wollten wir sowieso eine Fahrt machen und schon steigen wir ein. Welch nette
Leute. Sofort rutscht ein älterer Mann ein Stück zur Seite, damit meine Frau
noch Platz findet. Ein weiteres Paar fragt beim Anblick der Straßenkarte nach,
woher wir kommen, was wir vorhaben und gibt uns massenhaft Tipps. So ist es
halt in den USA, ein bisschen Offenheit und man kann mit den Menschen reden,
erfahren, was sie bewegt, wie sie leben. Das bedeutet für uns Urlaub!
Wir steigen am Ende der Canal Street aus.
Zuerst gehen wir
hinunter zur Riverfront und dann durch den Park ein Stück am Mississippi
entlang.
Wir wollen zum Natchez Steamboat, wo wir eine Schaufelraddampferfahrt
gebucht haben.
Wir reihen uns in die noch kurze Schlange der Wartenden ein
und verbringen die nächstenkurzweiligen 20 Minuten damit, uns mit dem Paar aus
San Francisco hinter uns zu unterhalten.
Die Fahrt selber ist enttäuschend. Es geht durchwegs den
Industriehafen lang. Natürlich ist es ein schönes Gefühl, mal auf einem solchen
Dampfer zu fahren, insbesondere auf dem Mississippi, dem MISSISSIPPI(!) und man
hat einen schönen Blick auf die Skyline, aber letzteres kann man auch von der
kostenlosen Fähre aus haben. Unser Tipp: Spart Euch das Geld und nehmt die
Fähre!
Ein kleines Highlight der Fahrt kam dann noch ganz am
Schluss, als wir den Maschinenraum entdecken, den man sich auch ansehen darf.
Nach dem Anlegen schlendern wir die ersten Straßen des
French Quarters entlang. Ein sehr lebhaftes Viertel mit vielen Geschäften und
Kneipen. Sehr grün durch die üppige Balkonbepflanzung. Ja, das gefällt uns.
Wir wenden uns in Richtung Burbon Street. Was wir hier
entdecken, haben wir in der Art nicht erwartet. Dass hier sehr viel Trubel
herrscht, war klar. Dass in den Bars Livemusik spielt, auch. Aber dass wir auf
einem Teil der Burbon Street im Prinzip im Rotlichtviertel sind, das wiederum
nicht. Lustig ist schon, dass sich mittendrinnen das Sheraton befindet, vor dem
Haus stehen 4 Polizisten zur Wache und die in Anzug und Krawatte bekleideten
Portiers des Hotels. Ich wollte nicht um alles in der Welt hier ein Zimmer
haben.
Wir gehen zum Jackson Square, wo wir eines der typisches
NOLA-Fotos machen. Hier finden sich die diversen Kartenleger, Handleser usw.
Wir wollen uns die Zukunft lieber nicht voraussagen lassen und gehen weiter zu
der Jazzgruppe, die ein Stück weiter vorne spielt. Allererste Sahne!!!!
Großartig. Die Jungs haben echt Talent. Wir hören eine Zeitlang zu, dann zieht
es uns wieder weiter. Wir wollen natürlich noch zum Hardrock Café. Also noch
einmal zur Burbon Street hoch. Inzwischen ist es dunkel, die Neonreklamen
schreien uns entgegen. Wir passen gut auf unsere Taschen auf, nicht alle
Passanten sehen vertrauenswürdig aus.
Noch einmal machen wir kurz Pause für eine weitere
Straßen-Jazzband. Sie sind gut, haben aber bei weitem nicht die Klasse der
vorherigen.
Am Hardrock decken wir uns mit dem Cityshooter ein. Dann
lassen wir es für heute gut sein und gehen zu unserem Parkplatz hoch. Schnell
noch ein Foto vom Sänger Theater und dann geht’s ab nach Hause.