Seiten

Samstag, 24. August 2013

7.Tag Samstag, Volterra – Quercianella (Tyrrhenische Meeresküste)



7.Tag Samstag, 17.08.2013 Volterra – Quercianella (Tyrrhenische Meeresküste)


Leider geht der Urlaub dem Ende zu, heute müssen wir unser schönes Hotel verlassen. Wir wollen noch einen Tag zur Meeresküste fahren und freuen uns schon darauf. Wie immer fahren  wir, wenn möglich, unsere Strecken etappenweise.
Wir verbringen den Vormittag in der schönen Stadt Volterra, der Stadt, die eng mit den Twilight-Büchern verknüpft  ist, leben doch die beschriebenen Protagonisten der Bücher dort. Für uns wäre diese Info lediglich interessant, um den Besuch eines Drehortes zu unserer Liste hinzuzufügen, aber leider wurde nie in der Stadt selber gedreht…


Wir stellen unser Wägelchen ab und siehe da, da finden wir ihn endlich: den lange gesuchten Wochenmarkt.
Der Samstagsmarkt zieht sich unterhalb der Stadtmauern über die  Viale F. Ferrucci hinweg, man findet hier alles, Wurstwaren, Käse, Honig, Snacks, Obst und Gemüse, Blumen und Kleidung, Haushaltswaren und Lederwaren. Wir bummeln eine zeitlang dahin und genießen das lebhafte Treiben.
 

Dann geht’s hoch zur Altstadt, die komplett von einer Mauer eingefasst ist. Wir schlendern durch die engen, aber gepflegten Gassen. 

 

















Überall werden kleine, aber auch  durchaus riesige Alabasterfiguren angeboten. In den verwinkelten Ecken finden wir die eine oder andere Werkstatt, aus der der weiße Staub dringt.






 
Unser nächstes Ziel ist der  Duomo, der, anders als die bisher Gesehenen, von außen eher durch Schlichtheit punktet.


As nächstes gehen wir zum Teatro Romano. Im Gegensatz zu Empoli gibt es hier richtig was zu sehen. Das kleine Theater ist gut erhalten und führt einen die Zeit der Antike vor Augen. Man glaubt die Schatten der Darsteller tatsächlich zu erahnen.


Es ist nun gut über Mittag, wir beschließen, die Festung Volterras nicht mehr von der Nähe zu betrachten, sondern machen uns auf zum Auto. Wir wollen ja auch noch etwas vom Meer sehen.
Eine Stunde später fahren wir die Küste entlang. Die Küste? Ja, wo ist sie denn? Jeder Millimeter ist in privater oder in Hotelhand. Kein Durchschauen, man kann das Meer nur an einigen Kurven blitzen sehen. 

Dort, wo man dann doch ab und an etwas von der schönen, steinigen  Naturküste sieht, ist kein Anhalten möglich. Wir sind sehr enttäuscht… Aber vielleicht ist es ja am Hotel besser, da haben wir zumindest Meerblick zugesagt bekommen.
Im Hotel angekommen werden wir vom Zimmer aus tatsächlich mit einem wunderschönen Meerblick belohnt. Wir tragen unser Gepäck hoch und machen uns nach einem kurzen Imbiss wieder auf die Suche nach etwas Strand. Ein Stück weiter ist ein öffentlicher Strand ausgeschildert, den wollen wir suchen.
Als wir ihn finden erleben wir auch hier nichts als Enttäuschung: Hohe Bretterzäune, ein großes Drehkreuz und dann: Abzocke bis zum Geht-nicht-mehr: Alleine der Eintritt kostet 8 Euro pro Nase. Will man noch eine Liege, das Doppelte. Mit Schirm dazu ist man für einen Tag 25 Euro los. Ein kleiner Blick an einer verborgenen Stelle über den Zaun zeigt uns dann, was man für das Geld bekommt: Liege an Liege auf schiefen Steinen(ja, es ist halt Steinküste hier und nicht Sandstrand, aber genau das wollten wir auch haben)  wie Sardinen in der Öldose aufgereiht…Kopfschüttelnd verlassen wir den Ort des Grauens.


Wir beschließen, den restlichen Nachmittag auf unserem Balkon zu verbringen, wo wir zumindest das Wasser sehen können…
Abends machen wir uns dann auf die Suche nach einem geeigneten Lokal. Wir werden tatsächlich fündig und finden ein Restaurant mit schöner Meeresblickterrasse. Eine tolle Aussicht… Die Karte hat, wie man schon vermuten kann, viel Fisch zu bieten. Ich nehme Nudeln mit Muscheln, meine Frau Nudeln mit Tomatensoße und Gemüse. Beides lecker, aber in der Nacht bescheren mir meine Muscheln leider Bauchkrämpfe und Übelkeit.
Alles in allem, vom tollen Vormittag in Volterra mal abgesehen, ein Tag der leider ins – nicht zu sehende – Wasser gefallen ist…
Morgen Mittag geht es ab nach Hause, insofern ist dies der letzte Bericht aus unserem in der Gesamtbetrachtung aber auf alle Fälle wiederholenswerten Toskanaurlaub.


 

Freitag, 23. August 2013

6. Tag – 23.08.2013 – Quer durchs Chiantigebiet – Greve - Radda



6. Tag – 23.08.2013 – Quer durchs Chiantigebiet – Greve - Radda

Am Vormittag beginnen wir unsere Rundtour durchs Chianti-Gebiet. Erstes Ziel ist Greve. Der kleine Ort ist für seinen Marktplatz bekannt, gemäß Hotel und diversen Märktlisten im Netz, soll dort heute auch vormittags ein regionaler Markt zu finden sein.
Es kommt, wie es kommen muss, nichts ist’s,  der Markt ist seit einiger Zeit auf Samstag verlegt. Nun, manchmal kommt selbst das Internet mit seinen Meldungen nicht nach…








Trotzdem werden wir in Greve nicht enttäuscht, am Marktplatz finden wir nämlich ein schönes, großes Geschäft mit Spezialitäten wie Prosciutto, Bresaola,  herkömmlicher  Salami und Wildschweinsalami .




Auch Käse der Region wird dort im Keller nachgereift und verkauft. Im ganzen Laden hängen überall die großen Schinkenschlegel, die Wurst ist dekorativ präsentiert und der Metzger werkelt hinter seinem Verkaufsstand.
Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, dass wir diesen Laden mit einer großen Tüte in der Hand  verlassen.



Danach schaukeln wir nach Radda. Schaukeln deswegen, weil fahren bei diesen Straßen wohl ein sehr beschönigender Ausdruck wäre. Es geht Kurve um Kurve nach oben, Schlagloch um Schlagloch nach unten. Dazwischen herrliche Landschaft.
 


 
Radda ist hoch oben auf einem Berg gelegen, mit vielen verwinkelten Gassen.
 



 







 
Wir schlendern einmal rundherum und machen uns dann auf den Weg zum Castello Radda, einem Weingut, das bei Tripadvisor hervorragend bewertet ist und eine Führung  in deutscher Sprache verspricht. Dies klappt auch tatsächlich, eine Heidelbergerin, die seit 27 Jahren in der Toskana lebt, nimmt sich unser an und zeigt uns die gesamte Produktionsstätte. Die Weinproduktion wird anschaulich erklärt und im Anschluss probieren wir noch den leckeren Chianti. Das einzige, was wir schade finden ist, dass wir keine alte Kellerei erwischt haben, das Castello di Radda ist ein neu errichteter Betrieb, so dass wir leider zwar erstklassige Anlagen sehen, den Flair der alten Zeit aber vermissen. Ein zweites Weingut wollen wir aber nicht noch aufsuchen.




Als nächstes stünde eigentlich ein Ölhersteller auf dem Plan, gleich in der Nähe des Hotels, aber nach 35 weiteren schaukelnden Kilometern revoltiert der Magen meiner Frau und so fahren wir lieber ins Hotel, wo wir im hoteleigenen Keller das uns aus den letzten Tagen schon bekannte und schmackhafte Öl erstehen.

 Die heutige Route:


Donnerstag, 22. August 2013

5. Tag – 22.08.2013 – Vinci



5. Tag – 22.08.2013 – Vinci
Heute wird’s ein entspannter Tag. Es verspricht gut heiß zu werden und so wollen wir am Nachmittag etwas die Sonne und die Terrasse genießen, also nehmen wir uns nur ein Halbtagsprogramm vor.
Wir machen uns quer durch die Landschaft auf nach Vinci, Leonardos Heimatregion. 




Nach einer Stunde kurviger Fahrt rauf und runter sind wir auch schon da. Erstaunlicherweise ist Vinci nicht von Touristen überlaufen, was uns nach den Erfahrungen der letzten Tage doch sehr wundert und noch mehr freut. Auch einen kostenfreien Parkplatz finden wir sofort, das versöhnt mich wieder etwas mit der italienischen Verkehrslage.
Vinci ist ein kleiner Ort, gut restauriert, liebevoll dekoriert. Im Prinzip besteht das Leonardo-Zentrum aus einem sehr ansehnlichem Museum, der Taufkirche Leonardo’s, einem Turm und ein paar Andenkenläden. Harmonisch fügt sich das Ganze in die Landschaft ein.
 







Wir besuchen zuerst das Museum, in dem viele seiner Erfindungen als Nachbauten zu finden sind. Ebenso werden Kopien  seiner Zeichnungen gezeigt, alles in allem sehr interessant. Die Beschreibungen sind zwar in Italienisch, in jedem Raum befinden sich aber Übersetzungstexte, man braucht nur zuzugreifen. 




 
Vom Museum aus geht’s in die Taufkirche. Diese ist sehr schlicht gehalten, was uns gut gefällt.
Dann besteigen wir den Turm. Ich habe langsam das Gefühl, die Toskana nur in Form von Treppensteigen kennen gelernt zu haben. Oben erwartet uns ein schöner Rundblick über die toskanische Landschaft. Die Umgebung ist nicht sehr bebaut, so kann man sich problemlos gedanklich in die Zeiten da Vinci‘s versetzen.






Noch einmal rund um das Dörfchen marschiert, dann geht es auch schon weiter nach Anchiano, dem eigentlichen Geburtsort Leonardo’s. Das angebliche Geburtshaus enttäuscht, wir hatten ein historisch angehauchtes Gebäude erwartet, das zumindest den Schein wahrt und die Fantasie anregt, finden aber ein wie neu gebaut aussehendes Haus, das die Behauptung, Leonardos Geburtshaus zu sein, schon in Frage stellt.  






Nach dieser Besichtigung geht es ab ins Hotel, wo wir uns entspannt die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. Heute Abend erwartet uns ein großes Dinner, wir wollen Bistecca alla Fiorentina probieren, also ein leckeres, gegrilltes T-Bone Steak… Mjam….





Unsere heutige Tour:

4.Tag 21.08.2013 - Siena, Monteriggioni, San Gimignano



4.Tag 21.08.2013 - Siena, Monteriggioni, San Gimignano

Die Sonne lacht wieder vom strahlend blauen Himmel. Heute geht es auf nach Siena. Wir sind schon sehr gespannt.
Siena, früher in konstantem Streit gelegen, zum einen zwischen Papstanhängern und Kaiserliebhabern, zum anderen mit dem Erzfeind Florenz, ist  für derartige Fehden strategisch ideal gelegen:  Die mit einer hohen Mauer umgebenen Stadt liegt hoch oben auf dem Berg. Innerhalb des Stadtgebietes ist Siena in Drittel geteilt, da sie sich auf 3 Hügel ausbreitet.
Wir finden nahe an der Stadtmauer ein Parkhaus. Skeptisch schauen wir nach oben, strecken den Rücken durch und auf geht’s – bis zu den großen Rolltreppen um die Ecke. Jawoll, das ist doch mal ein Service.
Siena gefällt uns auf Anhieb. Gepflegte rotbraune Gebäude, Blumen, fein ausgearbeitete Laternen und kleine Fahnen in verwinkelten Gassen. Dazu überall kleine Geschäftchen.



Wir gehen zuerst zur  Piazza del Campo. Der Palazzo Publico, also das Rathaus, mit seinem roten Backstein und dem 102 Meter hohen Turm  stellt den Mittelpunkt des Platzes dar. Wir stellen uns ausnahmsweise in der langen Schlange an, um Karten für die Turmbesteigung zu ergattern. Unser zugewiesener Termin ist erst in fast 2 Stunden, so machen wir einen Rundgang durchs Museo Civico. Das Museum hat vor allem bunte, ausgezeichnet restaurierte Wandgemälde zu bieten. Die Fresken erstrecken sich über die gesamten Wände des Palazzo. Uns erscheint es in der heutigen Zeit als erdrückend viel. Für die Menschen der damaligen Zeit, die nicht, wie wir heutzutage, von allen Ecken und Enden mit Unterhaltung wie Fernseher oder Internet gelebt haben, war es sicher eine willkommene Abwechslung und ließ der Fantasie viel Spielraum.



Eigentlich sollte heute Markt sein, an der im Internet angegebenen Stelle finden wir allerdings nichts. Tag stimmt, Zeit stimmt, Markt ist nicht da…. Meine Frau ist sehr enttäuscht, hat sie sich doch schon Wochen darauf gefreut. Dafür sehen wir, etwas abseits vom Trubel, ein kleines, einladendes Lokal. Wir essen erst einmal einen Happen.


Um 14 Uhr geht es dann hoch in den Torre. Es müssen alle Taschen, selbst die Kleinsten, abgegeben werden. Als wir den Turmzugang betreten, wissen wir warum… Es ist so eng, dass selbst meine Frau und ich, wo wir ja wirklich nicht dick sind, nur schlecht aneinander vorbei kommen. Außerdem ist es an einigen Stellen sehr niedrig. Einige Leute drehen wieder um, was die Sache nicht einfacher macht. Ich blicke etwas besorgt auf meine Frau mit ihrer Platzangst. Wird sie es bis oben durchhalten?

Ja, wir schaffen es bis ganz nach oben und werden mit einem fantastischen Rundblick belohnt.
 


 
Unten wieder angekommen, geht es auf zum Dom. Dieser hier ist über und über mit Verzierungen versehen. Ganz oben glänzt ein großes, goldenes Gemälde mit der Sonne um die Wette. Der schwarzweiß gestreifte Turm macht sich vor dem strahlendblauen Himmel ausgesprochen  gut. 









Zufrieden mit dem bisher Gesehenen machen wir uns wieder auf den Weg zum Auto. Wir beschließen, da es noch nicht spät ist, das auf dem Rückweg liegende Monteriggioni zu besichtigen.
Monteriggioni’s Stadtmauer ist mit 14 Türmen bestückt.



Durch diese hohe Anzahl konnte man früher die gesamte Umgebung, auch Monteriggioni ist auf einem Berg erbaut, im Sichtfeld halten. Heute leben in der Altstadt im Inneren der Mauer nur noch wenige Menschen, das Dorf ist v.a. dem Tourismus gewidmet, das Ganze aber in einer unaufdringlichen Art, die uns sofort begeistert. Man tritt durch das Tor und befindet sich auf dem Marktplatz, mehrere Ristoranti und Eisdielen sind hier zu finden. Von hier aus kann man kleine Gässchen durchstreifen, die mit Andenkenläden durchzogen sind. Man findet aber nicht den üblichen Kitsch, sondern durchaus Kunst, Töpfereien und regionale Köstlichkeiten. Und natürlich Wein, Wein, Wein…



Wir nutzen das Angebot,  die Stadtmauer zu erklimmen und können von hier aus den herrlichen Blick genießen.




Nach einem entspannten Eis an diesem schönen Plätzchen überlegen wir, den Abend in San Gimignano zu verbringen. Das Unesco Welterbe ist ein Touristenmittelpunkt und wir hoffen, am frühen Abend auf etwas weniger Rummel zu stoßen.






Weit gefehlt… Die Massen stürmen in die Stadt, als ob es etwas umsonst gäbe. Wir schließen uns resigniert den Touristenströmen an, da wir nicht glauben, dass wir diesen am nächsten Vormittag auskommen würden. Also dann gleich, wo wir schon da sind…

San Gimignano ist bekannt durch seine gut erhaltenen  Geschlechtertürme. Wir drehen eine Runde durch die Stadt.






 

Alles schön anzusehen, aber zum längeren Verweilen regt es uns durch den Trubel nicht so richtig an. Großen Hunger haben wir auch noch nicht, so machen wir die Fotorunde und begeben uns dann zum Auto.


Für die Rückfahrt wollen wir quer übers Land, um die toskanische Landschaft zu bestaunen. Kurz vor Tavarnelle finden wir dann in Barberino auch noch ein idyllisch gelegenes Restaurant, wo wir den Abend bei Vollmond, Prosciutto, Pestolasagne und selbstgemachter Pasta nach Art des Hauses ausklingen lassen.




Unsere heutige Route: