Hobby Fotografie in Regensburg...
Neben der Fotografie an sich beschäftige ich mich auch gerne mit der Fotobearbeitung. Hierbei versuche ich durch leichte Verfremdungseffekte oder mit Texturen auf den künstlerischen Aspekt von Fotos einzugehen.
Die letzten beiden vollen Tage verbringen wir ziemlich
relaxed. Wir fahren nochmal ins Quarter und bummeln ein bisschen.
Dabei fällt
mir in einem Fotogeschäft die GoPro 3+ auf. So eine hätte ich schon immer gerne
gehabt. 299$, das ist günstig… Aber meine Frau läßt sich selten dazu überreden,
etwas über 200 Euro ohne Preischeck zu kaufen und so bleibt die Kamera wo sie
ist.
In einem weiteren Foto-Geschäft bietet man uns einen
Handbeamer an. Ein klasse Teil. Man kann ihn direkt mit dem Handy oder der
Kamera verbinden und ein erstklassiges Bild in verschiedenen Größen an die Wand
werfen. Sieht toll aus. Aber dann macht der Verkäufer einen Fehler: Er zeigt
uns den (angeblichen) Preis in Amazon – 5300$ und bietet und das Ganze für 2000
an. Man riecht den Schwindel schon und abgesehen davon - siehe oben - das sind
mehr als 200 Euro. Meine Frau verabschiedet sich freundlich mit dem Hinweis auf
die Zollobergrenzen, woraufhin der Verkäufer auf 1000 $ runtergeht, man müsste
es ja nicht so genau nehmen. Es sei ja das letzte Exemplar, drum der
Sonderpreis(aha… und was sollen dann
die ungefähr 30 Schachteln mit dem Produkt im Geschäft??). Wir grinsen in uns
hinein und verlassen das Geschäft mit einem netten – trotzdem nein, danke. In
den nächsten beiden Tagen sehen wir ähnliche Beamer übrigens für zwischen 250
und 500 Dollar.
Am nächsten Tag – nach Preisvergleich – geht’s dann zum
Lakeside Shopping Center. Wir wollen die GoPro holen. Der
Verkäufer bringt uns die Kamera. Wir betrachten sie von allen Seiten. Die ist
schon mal geöffnet worden. Das ist immer ein Signal für meine Gattin. Wie
sieht‘s mit Rabatt aus? Naja, 10 Prozent könnte er wegen der geöffneten Packung
geben. Genau das wollte Dabobert Duck äh... Sabine hören und schlägt zu ;-)
Wir holen uns noch die Steuer zurück und finden dann
zufällig noch in einem weiteren Geschäft ein Wahnsinnsangebot für die nötige
Speicherkarte. Es ist die letzte und sie gehört uns! Das waren heute wirklich
Schnäppchen!
Den Rest des Tages verbringen wir auf der Terrasse. Es hat
wieder gut über 30 Grad bei strahlend blauem Himmel.
Abends verzehren wir wehmütig unser letztes Steak. Keiner
will heim, aber auf Hausbesetzung steht nun Mal Gefängnis…
Heute ist unser 25. Hochzeitstag. Um diesen in einen
passenden Rahmen zu setzen, fahren wir zu einer gut erhaltenen bzw. gut
restaurierten Südstaatenplantage. http://www.oakalleyplantation.com/
Die Plantage ist vor allem wegen ihrer 300 Jahre alten
Eichenallee bekannt. Vom Balkon des Hauses konnte man früher auf den
Mississippi blicken, heutzutage ist dieser beeindruckende Anblick allerdings
durch einen hohen Damm verwehrt.
Zuerst sehen wir uns die Sklavenhütten an. Diese sind leider
nur nachgebildet, da sie allesamt nach dem Bürgerkrieg abgerissen wurden.
Allerdings hat man mit den Nachbildungen versucht, alles möglichst detailgetreu
nachzustellen.
In jeder Hütte finden sich Erklärungen zum Leben der Sklaven in
der damaligen Zeit. Sehr interessant. Eine Geschichte erzählt von einem
Sklaven, der aus Dankbarkeit im Alter von 60 freigelassen wurde. Er blieb auf
der Plantage, arbeitete für Lohn weiter und konnte zehn Jahre später seine
Ehefrau freikaufen. Beide blieben bis zu ihrem Tod auf der Plantage, wo man
auch die Gräber finden kann, vermutlich weil Ihre Kinder nach wie vor in Besitz
der Eigentümer waren.
Im Haus werden wir dann von der Zeit entsprechend
gekleideten Tourguides begrüßt.
Ein freundlicher Herr, der bereits 2 Jahre in
Deutschland stationiert gewesen war, erzählt sehr anschaulich aus der
Geschichte des Hauses und deren Bewohner. Dann führt er uns auf die Terrasse im
ersten Stock, wo wir den atemberaubenden Blick auf die fantastische Eichenallee
genießen können.
Nachdem wir noch ein bisschen durch die Gärten gebummelt
sind, fahren wir nach Hause. Allerdings haben wir den Weg so gewählt, dass wir
noch an der St. Joseph Plantation und an der San Francisco Plantation vorbei
kommen. Bei Letzterer können wir kurz stehen bleiben und Fotos schießen.
Das
Haus ist zwar sehr schön restauriert, wenn auch mit dem ganzen Blau nicht
unbedingt nach unserem Geschmack, aber es hat gegenüber den beiden anderen
Plantagen einen entscheidenden Nachteil: Es ist umgeben von Industrie, so dass
hier kein Feeling aufkommen kann. Leider haben viele ehemalige Plantagen Ihren
dazugehörigen Grund verloren, nach dem Bürgerkrieg konnte man froh sein, wenn
sich überhaupt noch die Gebäude erhalten hatten. So war z.B. die Oak Alley nach
dem Krieg als Stall für die Tiere fremdgenutzt worden.
Weiter geht’s in Richtung Metairie. Unterwegs fällt uns noch
in ein kleines Diner ins Auge. Dort lassen wir es uns bei Hot Dogs gut gehen.
Der freundliche Besitzer schenkt uns sogar noch eine Postkarte zum Abschied.
Abends feiern wir unseren Hochzeitstag dann im Outback
Steakhouse bei – ratet mal – klar doch, einem großen Steak.
Am Montag steht alles unter dem Thema “Shoppen, was das Zeug
hält und der Geldbeutel hergibt”. Wir fahren zumTanger Outlet-Center nach Gonzales.
Hier finden sich viele bekannte Markenshops wie GAP, Banana Republic, American
Eagle, Nike, Levi’s u.v.m. Das Ganze ist, wie häufig bei Outlet-Centern in USA
der Fall,so angeordnet, dass man bei
dem schönen Wetter nicht im großen, von der Aircondition unterkühlten
Einkaufszentrum rumrennt, sondern jedes Geschäft von außen betritt, man also
immer wieder rauskommt und so an den Schaufenstern entlang schlendern kann.
Wir fallen zwar nicht in einen Kaufrausch, bekommen aber den
Kofferraum gut voll. Jeans gibt es hier zu Sonderpreisen und vor allem in
passenden Größen. Sogar meine Frau findet in der Petite-Abteilung Hosen, die
sie nicht mal abschneiden muss! Und das Beste ist, dass man in Louisiana
tax-free shoppen kann, also als nicht-US-Bürger die Steuer zurückbekommt.
Dann zieht ein Unwetter auf und es beginnt zu regnen.
Regnen? Es öffnen sich alle Schleusen und man sieht nicht einmal mehr den
gegenüberliegenden Shop. Es ist, als ob aller Regen, der sich in den letzten
Wochen angesammelt hat, sich auf einmal über uns ergießen würde. Da aber die
Shops allesamt mit Vordächern gesegnet sind, kann man trockenen Fußes
weiterbummeln.
Nachdem wir einmal die Runde gedreht haben, geht’s heim.
Kurz darauf sind wir wieder am Haus und schleppen unsere Einkäufe hinein.
Für den heutigen Tag haben wir 2 Plätze für das
Gospel-Brunch im House of Blues vorreserviert. Wir fahren um 9 los, wieder zu
unserem Parkplatz, der liegt ja recht günstig. Allerdings ist die Autobahn
gesperrt, was uns doch ein paar nicht eingeplante Minuten kostet. Aber so sehen
wir wieder eine neue Ecke von NOLA.
Vom Parkplatz aus gehen wir dann schnellen Schrittes
hinunter zur Decatur Street. Das Streetcar haben wir soeben verpasst, wir
können nur noch hinterhersehen. Die nächste kommt vermutlich erst in ca. 10
Minuten, daher geht’s auf Schusters Rappen hinunter zum Quarter.
Am House of Blues angekommen, reihen wir uns in die Schlange
der Wartenden ein.
Ganz schöner Andrang, gut dass wir Karten haben, sonst wär’s
eher schlecht, noch einen Platz zu bekommen.
Das Buffet ist gut gefüllt, da kann man nicht meckern und
die Menge verteilt sich, so dass man nicht anstehen muss. Dazu gibt’s
bottomlessMimosa (Sekt mit Orangensaft, soviel man will), sobald das Glas leer
ist, wird nachgeschenkt.
(Im House of Blues gilt Fotografier Verbot...Daher Handy-Fotos)
Die Show beginnt. Die 63-jährige Queen ist ne Schau. Tolle
Stimme. Und sie hat Musik in den Adern, das sieht man, sobald ein anderer aus
der Gruppe dran ist, steppt sie mit. Nacheinander führen die Gruppenmitglieder
Ihren Part vor. Am besten gefällt mir persönlich der Bassist, der eine klasse
Einlage bietet. Meine Frau ist hingerissen vom Saxophon.
Schließlich geht die Show ihrem Ende zu. Die Queen frägt nun
noch, wer heute Geburtstag hat und es melden sich prompt 5 Leute. Der älteste,
mit 85, bekommt ein T-Shirt, der Rest Glückwunschkarten mit Unterschrift. Die
nächste Frage lautet dann, welche Paare heute Jubiläum feiern. Und ich Depp erinnere
meine Gattin noch kurz vorher, dass heute wir25-jähriges standesamtliches Jubiläum haben (was wir grundsätzlich nicht
feiern, da für uns der kirchliche Hochzeitstag gilt). Aber meine Frau, hält
sich natürlich da nicht zurück und gibt nach vorne Bescheid. Und schon sind wir
dran. Zusammen mit einem Paar, das 3 Jahre verheiratet ist und einem lesbischen
Paar, das ganze 35 Jahre auf dem gemeinsamen Buckel hat, sollen wir aufstehen
und tanzen.
TANZEN??? ICH??? NIE UND NIMMER!!!!! Und schon gaaaaar nicht vor so viel Puplikum!!!
Naja, ich bekomme die Erlaubnis, Sabine einfach im Arm zu halten,
weil ich ja nicht tanze. Und so stehen wir zu einem laut meiner Frau wunderschönen,
meiner Meinung nach schmalzigen Lied, aber mit einem fantastischen Saxophonsolo
fest umarmt unter der Menge. Sabine genießt es sichtlich, sie kriegt sich vor
Lachen kaum ein und ich mache gute Miene zum Spiel. In Gedanken singe ich "Highway to Hell". Das gibt Rache *smile*. Wir
erhalten auch eine Gratulationskarte, eine wirklich schöne Erinnerung (ernst
gemeint) an diesen Tag.
Nun wollen wir noch zum Voodoo-Museum. Wir schlendern durch
die Straßen, Decatur, Royal, Chartres, Burbon. Heute macht es noch mehr Spaß,
da sich auf den Straßen sich überall Musiker finden, die Vorführungen geben.
Wir sehen z.B. eine Gruppe, die mit Gitarre und Geige wirklich gute Musik
macht.
Dann einen Rocker, der seine eigene Bühne mitbringt.
Dazwischen kommt
eine Parade mit Polizeibegleitung: Eine Hochzeit mit Musik. Wirklich klasse!
Das Voodoo-Museum enttäuscht uns. Den Eintritt hätten wir
uns sparen können, da waren diverse Voodoo-Geschäfte, in denen wir waren,
interessanter.
Im Museum findet sich eine Art Ahnengalerie mit Zeichnungen und
Berichten über die verschiedenen Voodoo-Priesterinnen seit Marie Laveau, der
Voodoo-Priesterin schlechthin.
Dann gibt es einen Gris-Gris-Raum und einen
Altarraum. In beiden sind unzählige, verstaubte Ausstellungsstückezu sehen, an
denen Besucher kleine Münzen oder andere Opfergegenstände (an dem einen Altar
meist Lippenstifte und sonstige Schminkartikel (?)) hinterlassen haben. Dazu
einige Heiligenstatuen und sonstige geschnitzte Figuren, die afrikanisch
anmuten. Ein Sammelsurium von Gegenständen, die man natürlich mit VOODOO in
Verbindung bringen kann, aber halt einfach nur rumstehen. An einem Wunschbaum
soll man seinen Wunsch aufschreiebn, in einen Geldschein wickeln, den Wunsch
visualisieren und dann abwarten. Wenn er sich erfüllt, soll man den Göttern
danken. Wer’s glaubt! Diese 5$ Eintritt pro Nase waren nicht gut angelegt.
Wir gehen weiter zum Jackson Square. Dort haben sich rund um
den Park Künstler niedergelassen, dazu die Handleser und Tarotkartenleger, die
wir letztes Mal schon gesehen haben. Wir drehen eine Runde.
Am Mississippi
treffen wir auf eine Gruppe, die lauthals für ihre Show wirbt. Es klingt ganz
lustig, was da erzählt wird und so setzen wir uns dazu. Kurz darauf haben sich
genügend Leute auf den im Halbkreis zur „Bühne“ angeordneten Stufen versammelt
und es geht los.
Zuerst gibt es eine akrobatische Vorführung, die einem die
Luft anhalten lässt. Die Kerle sind gelenkig und haben Kraft, das ist
unvorstellbar. Einer biegt sich im Handstand komplett nach hinten und bleibt so
waagrecht in der Luft, der andere hüpft im Handstand die Treppen herab und dann
macht er auch noch am Geländer einen Handstand mit umgekehrten Klimmzügen. Wahnsinn!!!
Dann werden diverse Leute aus der Menge ausgesucht: 2 ältere
weiße Reiche (so, die Ansage), drei junge Frauen, davon eine schwarz, eine
Asiate mit Kamera und 2 Kinder, eines schwarz, eines weiss, salt&pepper.
Dies sei der politisch korrekte Durschnitt.
Jeder in der Gruppe muss zusammen mit dem Showmaster etwas
aufführen, wobei der Showmaster immer vormacht. Wir biegen uns vor Lachen.
Die
beiden Weißen müssen sich wie Schwarze aus einer Gang benehmen, die 3 Mädels werden
erst mal aufgehübscht, außer der Farbigen, die sei von Grund auf immer schön.
Dann machen sie die Tanzbewegungen nach und am Schluss hebt der Showmaster sein
T-Shirt. Leider klappt da das Nachmachen nicht.
Der Asiate kämpft zu Kung Fu
Fighters und dann kommen die Kinder.
Diese machen Micheal Jackson nach. Am
Schluß macht der Showmaster einen FlicFlac und sieh an, der kleine Farbige
kann’s auch (vermutlich gehört er zur Gruppe). Der kleine Weiße zuckt die
Schultern und grinst verlegen, da dreht ihn der Showmaster einmal rundherum.
*lach*. Die beiden Kinder erhalten jeder 20 Dollar für’s Mitmachen. Die gucken
nicht schlecht.
Nach einem lautstarken Apellgegen Drogen und Straßengangs geht’s um die Bezahlung der Show und die
Akrobaten marschieren mit Plastiksäcken herum. Jede Summe mit mind. 20 Dollar
wird laut ausgerufen, die Leute geben bis zu 100 Dollar her. Ganz so viel ist
es uns nicht wert, aber wir werfen doch unserenSchärfchen hinein.
Nach diesem tollen Erlebnis gehen wir langsam wieder zum
Parkplatz. Wir schauen noch an dem Friedhof vorbei, auf dem die
Voodoo-Priesterin begraben ist, müssen aber enttäuscht feststellen, dass dieser
heute nur bis 12 geöffnet war. Mist!
Dann gönnen wir uns noch einen Kaffee und Cheesecake, bevor
wir zum Haus zurückkehren. Ein toller, erlebnisreicher Tag.