1. Tag: Sonntag, 14.06.2015, in unchristlicher Frühe
Es ist 01.45 Uhr in der Nacht, wo Andere langsam ans
Bettgehen denken, läutet bei uns unbarmherzig der Wecker. Aufstehen ist
angesagt, wir Armen "müssen" in Urlaub. Der Flieger geht um 10 vor 6,
um halbvier erwartet uns der Shuttledienst beim Münchner Flughafen.
Gääääähn....
Glücklicherweise werden wir schon mit einem Frühstück
begrüßt, Adrian, der Freund unserer Tochter Corinna, kann uns leider nicht mit
nach Kreta begleiten, er muss in die Uni, so ist er wach geblieben um uns mit
frisch gebackenen Brezen das Aufstehen etwas zu versüßen.
Wir liefern ihn noch schnell bei sich zuhause ab und kurz
darauf können wir auch schon unsere Freunde, Sissi und Mau, die mit uns in
Urlaub kommen, ins Auto laden.
Um diese Zeit ist praktisch nichts los auf der Straße, so
dass wir auf die Minute genau am Parkplatz einfahren, zeitgleich mit dem
Shuttle, kurz darauf sind wir im Flughafen.
Langsam kommt erste Urlaubsfreude auf. Der Check-In verläuft
reibungslos und schnell, auch wenn unerwartet lange Schlangen vor dem Schalter
stehen. Bei der Handgepäckkontrolle schiebt mich meine Frau von den Anderen
weg, was mir leicht sonderbar vorkommt, den Grund dafür erkenne ich ein paar
Tage später, an meinem Geburtstag. Wir müssen alles auspacken, bis auf das
letzte Objektiv, so genau sind wir schon lange nicht mehr kontrolliert worden.
Aber die Dame bei der Kontrolle zeigt Humor und so haben wir wenigstens Spaß
dabei.
Der Flug verläuft glatt. Bei Ankunft erwarten uns um
halbzehn Uhr morgens sonnige 27 Grad. In dem kleinen Flughafen geht alles ziemlich
schnell und so können wir uns schon nach kurzer Zeit auf die Suche nach unserer
Autovermietung machen. Wir sehen uns um und... nichts da. Auch draußen auf der
Strasse ist nichts zu sehen. Aber wir sind auch arg früh dran, also warten wir
und siehe da, fünf Minuten später winkt ein Mann mit einem Schild, auf dem
unser Name steht. Ufff... auch das hat geklappt. Wir hatten erst zwei Tage
vorher auf ein größeres Auto und ein anderes Unternehmen umgebucht, somit war
das schon spannend, ob es klappen würde.
Wir sind gespannt, welches Gefährt uns nun erwartet. Und der
Oscar geht... an einen blauen Fiat Doblo. 7-Sitze und Dachbox. Leider haben
sie, wie wir später feststellen mussten, dafür ein paar PS vergessen... Die
hätten uns noch gut getan. Aber dazu später mehr.
Wir gehen typisch deutsch vor: Kontrolle ums Auto, Kratzer
und sonstige Schäden suchen, die hinterste Rückbank brauchen wir nicht, die
lassen wir hier. Wir bitten darum, das auch im Vertrag zu notieren. Hier kann sich
der Mann von der Autovermietung ein Lachen nicht verkneifen: Ihr seid aus
Deutschland, oder? Vertrauen Sie uns...
Noch eine freundliche Wegbeschreibung seitens des
Autovermieters und schon sind wir auf dem Weg zu unserer Unterkunft. Unser Ziel
sind die Aoritis Villen in Lambini. Schon auf dem Weg dahin müssen wir mehrfach
anhalten, um die spektakuläre Aussicht auf diversen Fotos festzuhalten. Um kurz
vor eins kommen wir dann an. Unser Vermieter heisst uns sehr herzlich
Willkommen und zeigt uns die Anlage. Die Villenanlage ist aus Stein gebaut und
neu restauriert. Insgesamt befinden sich 3 Villen und 2 Maisonettwohnungen hier
und mehrere Pools. Jede Einheit ist in sich abgeschlossen, so dass man seine
Privatsphäre hat. Von der Terrasse aus erstreckt sich die Bergwelt von Kreta,
ein fantastisches Panorama. Ein leichtes Lüftchen lässt einen die Mittagshitze auch
gut aushalten.
Die Zimmerverteilung geht schnell, das kleinere, das in königlichem
Rot gehaltene Prinzessinenzimmer, geht an unsere Tochter, das Türkise nehmen
unsere Freunde, wir ziehen ins gelbe Zimmer ein. Durch die Steinwände ist alles
schön kühl und für den Fall, dass das nicht reicht, ist eine Klimaanlage
vorhanden. Jedes Zimmerr besitzt ein eigenes Bad. Im Erdgeschoß gibt es noch
ein Gästeklo. Luxus pur!
(Aussicht vom Zimmer)
Der Wohnbereich ist riesig, genügend Sitzgelegenheiten für
alle vorhanden und es gibt eine voll ausgestattete Küche. Von der aus erreicht
man die zweite Terrasse, die etwas windgeschützer liegt.
Vollkommen zufrieden mit unserer Unterkunft genehmigen wir
uns erst einmal eine Tasse Kaffee. Mit dieser in der Hand setzen wir uns auf
die Terrasse und blicken über das sich uns bietende Panorama. Man merkt
richtig, wie der Stress Stück für Stück abfällt und uns Ruhe überkommt. Jetzt
kann der Urlaub beginnen.
Am Abend machen wir uns auf in Richtung Spili, dem
nächstgelegenen größeren Dorf. Spili hat einen niedlichen kleinen Dorfkern mit
einer Handvoll Restaurants und Geschäften. Den Mittelpunkt bildet ein Brunnen
mit wasserspeienden Steingesichtern, der Ort ist für seine kleinen Quellen
bekannt. Überall sieht man Blumen und Grün.
Welches der Restaurants sollen wir nehmen? Nach kurzer
Überlegung landen wir im Yannis und sind vollkommen zufrieden mit dem, was uns
serviert wird: Erst laben wir uns an einem griechischen Salat, wo wir auf
Anraten der Bedienung nur 2 Salate statt 5 bestellen. Als sie sie bringt,
können wir diesen Rat auch verstehen. Voller Freude stechen wir mit der Gabel
in unseren ersten Schafskäse in Kreta... Es folgen noch viele...
Dann kommt der Grillteller mit Souvlaki und Bifteki, dazu
frittierte Kartoffelscheiben und Tsatsiki. Lecker!
Zum Abschluss erhalten wir noch ein Fläschchen Honigraki,
den wir mitnehmen können. Jamas!
Mit vollem Bauch geht's zurück in die Villa, wir fallen
glücklich und zufrieden ins Bett.