02.06.2017 - 3. Tag - Antimachia und Hippocrate's Garden
Auf der Speisekarte im Faros haben wir gestern griechisches
Frühstück und diverse Omelettes entdeckt. Die gilt es heute zu probieren.
Die Bedienung freut sich über unseren erneuten Besuch und
nimmt die Bestellung auf. Schon kurz darauf bringt sie uns beiden kostenfreies
Brot, Butter und Marmelade. dazu den bestellten Orangensaft, der uns bei der
Bezahlung dann übrigens geschenkt wird. Auch mein Käseteller mit Oliven wird
schnell serviert. Schon alleine diese Dinge würden reichen, aber wir sind in
Griechenland, da legt man Wert auf Menge und Vielfalt und so freuen wir uns
kurz darauf über einen großen Teller voller Rührei (mind. 3 Eier) mit Tomaten
bzw. über ein üppiges Omelette mit Tomaten, Zwiebel, Käse und Schinken.
Der Tag startet also gut. Leider bleibt uns aber kurz darauf
eine Enttäuschung nicht erspart. Ich mache mich bereit zum ersten Drohnenflug
im Ausland (natürlich haben wir alle rechtlichen Vorschriften geprüft, die
Versicherungskarte dabei und Kosta gefragt, ober wir fliegen dürfen) - und
prompt klappt nichts: Meine Maja verliert bei jedem Versuch die Verbindung Gimble/Pad
bei ca. 30 Metern Höhe. Auch ein Chat mit dem Support bringt nicht viel. Also
packe ich enttäuscht erst Mal alles wieder zusammen.
Gut, wenn kein Flug, dann ein Ausflug: Wir machen uns auf in
Richtung Antimachia, dort gibt es ein großes Johanniterkastell, das wir uns
ansehen wollen.
Nach dem inzwischen schon gewohntem Kampf mit Navi-Eingabe
und vorhandenen als auch fehlenden Straßenschildern kommen wir mithilfe der
Straßenkarte in der Hand meiner Frau dann auch problemlos dort an. Wir sind
überrascht von der Größe des Kastells, das sich direkt am Felsenrand befindet.
Doch bevor wir uns der historischen Stätte widmen, fesselt uns eine Herde
Ziegen, die gerade vorbei getrieben wird.
Das Kastell ist wunderschön, teils einigermaßen erhalten,
teils sehr ruinenhaft, alles überwuchert von diversen Disteln und sonstigen
Pflanzen, die sich die Natur zurück erobern. Der Ausdruck wildromantisch fällt
mir dabei ein...
Danach geht es zum Hippocrate's Garden. Wir hoffen, dass
dieser sich dort befindet, wo wir ihn vermuten (die Ortsangabe auf der Homepage ist leider viel zu pauschal,
beschreibt nur die nächste Stadt, die aber ca. 7 km entfernt auf einer ganz
anderen Zufahrtsstraße liegt) , zumindest ist der Garten als POI im Navi
aufgeführt, wenn auch die Streckenführung, die dieser vorschlägt, in der
Realität nicht vorhanden ist. Also wieder rein nach Karte. Aber zum Glück
gewöhnt man sich schnell an dieses System aus Vermutung, Hoffnung und
unauffälligen Schildern und wir kommen kurz darauf am Zielort an.
Der Garten ist eine Replik eines alten griechischen Dorfes
mit diversen Häusern, die museumsartig eingerichtet sind. Ein Wohnhaus, eine Werkstatt,
ein Hospital. Dazu das Theater und der Versammlungsplatz, Kräutergärten für den
Arzt mit Erklärunge, was wofür gut ist.
In der Anlage finden diverse Vorführungen, z.B.
Folkloretänze und Seminare statt, leider wird aber in unserer Woche nichts angeboten.
Wir bekommen noch einen schmackhaften Kräutertee serviert,
dann geht es weiter.
Die Vulcania Winery liegt auf unserem Rückweg und die wollen
wir noch besuchen. Wie es in Griechenland so ist, ein schönes Schild, rechts
rein geht's zur Winery... und dann nichts mehr... wir fahren die Schotterstraße
fast bis zum anderen Ende, aber keine Winery. Also wieder umdrehen... Meine
Frau zückt das Handy und ruft einfach den Besitzer an. Zufällig ist dieser
gerade auf dem Weg zum Weingut und wartet an der entsprechenden Abbiegung auf
uns.
Wir werden freundlich von einem jungen Mann begrüßt und
hineingeführt. Er erklärt uns ein bisschen über die Landschaft und das Gut,
dann beginnen wir mit der Weinprobe.
Zuerst ein fruchtiger, leichter Weisswein (passend für die
Abende auf der Terrasse), dann ein schwererer, im Eichenfass gereifter
Weisswein, geeignet für ein schönes, mehrgängiges Abendessen mit Freunden. Ein
sehr guter Tropfen - wenn man sich an den etwas holzigen Geschmack gewöhnt hat.
Zum Abschluß gibt es noch einen etwas süsseren, aber sehr süffigen Weisswein.
Die Roten probieren wir nicht, schade, aber ich muss noch fahren und meine Frau
trinkt keinen Rotwein.
Leider ist der Retsina für dieses Jahr schon ausverkauft,
sonst hätten wir davon auch gerne ein paar Fläschchen mitgenommen.
Vollbepackt gehen wir zum Auto und ab geht es zur Kefalosbay
Residenz.
Am Abend wollen wir das Minirestaurant von Kostas Freund im
oberen Teil von Kefalos ausprobieren. Es besteht aus einer kleinen Terrasse,
auf der unter grünen Ranken genau ein Tisch mit 4 Stühlen steht und innen gibt
es noch weitere 2 Tische. Wir haben Glück, auf der Terrasse ist der Tisch noch
frei.
Die supernette Bedienung richtet alles her. Wir bekommen die kleine
Speisekarte. Es ist alles drauf, was man braucht:
Gyros und Souflaki im Pita, nur Fleisch oder als
Tellerportion.
Wir bestellen Souflaki. Die Bedienung will wissen ob mit
Pita oder nur Fleisch, ich zeige auf die Tellerportion für 7 Euro, was ihr ein
Lachen entlockt: Das sind 4 Spiesse, Pommes, Tsatsiki und Pita, das würde für 2 reichen. Wir nehmen
den Vorschlag an und kurz darauf können wir durch das kleine Fenster Oma und
Opa in der Küche werkeln sehen.
Als das Gericht kommt, können wir uns wirklich nicht
beschweren, die knusprigen Fleischspiesse, Tsatsiki und Pommes, sowie 4
Scheiben Pita reichen wirklich für uns beide, um satt zu werden.
Inzwischen sehen wir auch, wie sehr das kleine Lokal bei den
Einheimischen angenommen ist, laufend kommen Leute zum Ratschen und um sich
Portionen mit nach Hause zu nehmen.
Als wir zahlen, plaudern auch wir noch eine Zeitlang mit der
netten Bedienung und zum Abschied nimmt sie dann meine Frau herzlich in den
Arm. Diese drückt erfreut zurück. DAS ist
Griechenland, wie wir es lieben: vorbehaltlos freundlich,
offen, hilfsbereit.